Samstags um drei reisen die neuen Gäste an. Carmen und Markus Feinen bieten ihren Hof-Urlaubern ein buntes Ferienprogramm von Pizzabacken über Schweinefüttern bis zum Krimi-Event im Stall. Hauptberuflich sind die Betriebsleiter Polizisten.
Carmen Feinen, 34 Jahre
2005, gerade als ich das Studium zum Betriebswirt an der Polizei-Fachhochschule abgeschlossen hatte, traf ich Markus. In der Dienststelle Prüm liefen wir tagelang aneinander vorbei. Dann sorgte Markus dafür, dass wir zusammen Streife fuhren. Er fragte mehrfach nach meiner Handynummer, doch zuerst blieb ich auf Abstand.
Das änderte sich schnell. Wir verliebten uns in einander, flott zog ich zu ihm auf den Hof. Ich war ländlich – in der Nähe von Trier – aufgewachsen. Meine Eltern hatten einen großen Garten. Doch das „richtige“ Landleben kannte ich nicht. Eigentlich wollte ich als Kommisarin durchstarten und erst einmal sicherlich keine Kinder bekommen.
2007 heirateten wir und im Abstand von gut einem Jahr kamen Fiona, Maximilian und Benedikt zur Welt. Hier auf dem Hof übernahm ich von Markus‘ Schwester „das Büro“ und alles, was mit der Gästebetreuung zusammenhängt. E-Mails beantworten, Events planen, die Reinigungskräfte, den Reitunterricht oder die Kosmetikerin organisieren – das ließ sich damals überraschend leicht mit dem Schichtdienst kombinieren. Und es lässt sich auch heute mit dem Familienleben gut unter einen Hut bringen.
Markus hat ein extrem starkes Nervenkostüm. Das ist bei all dem Trubel, der hier Sommer wie Winter herrscht, ganz klar von Vorteil. Ich kann mich schnell auch mal aufregen. Dann sagt er nur: Komm mal runter!
Gesundheit ist ein hoher Wert für uns. Jeder hat früh einen Elternteil verloren. Zudem hatte unser Jüngster keinen leichten Start ins Leben. Er kam vermeintlich taub zur Welt, ist jetzt aber rundum gesund. Solche Erfahrungen prägen. Sie machen dankbar.