Mutter und Vater, Sohn und Tochter: In Lenningen am Fuße der Schwäbischen Alb hatFamilie Kuch ihren Betrieb breit aufgestellt. „Wir schaffen halt gern!“, sagt „Nesthäkchen“und Konditormeisterin Sandra Kuch.
Sandra Kuch, 28 Jahre
Nach einem Jahr Schweiz habe ich 2010 die Meisterschule besucht und die Prüfung zur Betriebswirtin des Handwerks abgelegt. Ich ging für fünf Monate nach Neuseeland und arbeitete dort in zwei Hotels als Konditorin. Es war eine super Zeit! Wer weiß, wenn ich hier nicht so verwurzelt wäre, vielleicht wäre ich dort geblieben. Die Neuseeländer liebten mein Brot nach deutscher Backart.
Nun stehen wir kurz vor der Eröffnung unseres Cafés. Im Hofladen, den meine Mutter peu à peu vergrößert hat, fragten die Kunden immer häufiger nach Kuchen und Gebäck. Aus einer kleinen Kaffee-Ecke entwickelte sich ein Bewirtungsbereich. Ich hoffe, dass wir den Charakter, das Rustikale und Ursprüngliche, auch im Neubau bewahren können. Wir sind ein Familienbetrieb, keine anonyme Firma. Das soll unbedingt so bleiben.
Auf den neuen Küchenbereich freue ich mich besonders. Bislang dient der Keller unseres Wohnhauses als Backstube. Doch heute, mit zwei Vollzeit-, zwei Teilzeitkräften und einer Auszubildenden, ist es ziemlich eng. Meine Mutter managt weiterhin alles, was den Laden und die Einteilung der Verkäuferinnen betrifft. Die Vermarktung ist ihr Ding. Ich habe schon als Jugendliche lieber mit Kuchen- und Pralinenrezepten experimentiert.
Mein Bruder ist ein ruhiger Typ, so wie ich. Strukturiert, mit einem sonnigen Gemüt, vielleicht etwas zurückhaltender. Aus der Haut fahren, das können wir beide. Aber nur, wenn der Druck in Arbeitsspitzen einmal sehr groß wird.
Unsere Eltern sind kritisch, bremsen neue Ideen aber nicht aus. Es ist toll, manchmal fast beängstigend, wie viel Verantwortung sie bereits jetzt, mit Anfang 50, an Michael und mich übertragen.