Fränkin und Oberbayerin: In der Weiterbildung zur Dorfhelferin lernen sich Irene Meyer und Barbara Bauer 2012 am Bildungszentrum Hesselberg in Mittelfranken kennen. Heute verbindet die Bauerntöchter trotz 220 km Entfernung eine innige Freundschaft.
Irene Meyer, 33 Jahre
Sieben Unterrichtsblöcke, sechs Praktika, zahlreiche Exkursionen: Die Zeit der Weiterbildung zur Dorfhelferin war intensiv und proppenvoll mit Terminen. Denn wir arbeiteten weiterhin in unseren eigentlichen Jobs – Barbara als Floristin, ich selbst als Mitarbeiterin des Maschinenrings Ansbach. Die Voraussetzungen für den eineinhalbjährigen Kurs, d.h. die Prüfung in Hauswirtschaft und die Ausbilder-eignung, hatten wir längst in der Tasche.
Innerhalb der Gruppe verstanden wir uns gut. Ich fand Barbara sympathisch, ging aber nicht auf sie zu. Eines Tages rief sie mich an: ‚Hi, wie geht‘s? Wie war das Praktikum? Können wir uns mal treffen, vielleicht auch zusammen lernen?‘, sprudelte es aus ihr heraus.
Kurz vor der Abschlussprüfung gingen wir zusammen aufs Oktoberfest. Barbara besuchte mich in Franken, ich fuhr zu ihr nach Oberbayern. Wir verabredeten uns auch zum Wandern. Plötzlich waren wir Freundinnen.
Inzwischen telefonieren wir viel, schreiben SMS und sehen uns alle 6 bis 8 Wochen. Daheim fragt meine Familie oft: ‚Wie geht’s Barbara? Wann kommt sie wieder zu Besuch?‘
Beruflich haben wir verschiedene Wege eingeschlagen. Ich bin heute beim Ev. Dorfhelferinnendienst in Bayern angestellt. Je nach Einsatz komme ich auf einen Hof mit Kühen, Ackerbau, junger Familie und Kindern oder Senioren. Melken, grubbern, putzen, kochen – die Gegebenheiten sind immer wieder neu.
Barbara ist ein sachlicher Mensch. Zielstrebig, sehr organisiert und geduldig. Eine Nachteule. Ich bin das Gegenteil: Ein Morgenmensch, emotional und gelegentlich auch skeptisch. Doch Barbara dreht meine Zweifel einfach um. Mit ihr kann ich Pferde stehlen.