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Alles mit dem Zug

Lesezeit: 3 Minuten

Wheat Growers ist eine der größten Agrargenossen­schaften in den USA.


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Die Genossen haben zwei Standbeine: Getreideerfassung und Landhandel. An 26 Getreide-Standorten schlägt Wheat Growers jedes Jahr knapp 4 Mio. t Mais, Weizen, Soja und Sonnenblumen um. Weizen und Soja gehen meist in den Export oder zu den Mühlen in Chicago. „Mais macht mittlerweile über 50 % der Produktion unserer 5 400 produzierenden Mitglieder aus“, erklärt Phil Gilbert, Regional Manager bei Wheat Growers. Etwa die Hälfte geht in die Ethanol-Produktion. Dafür betreibt die Genossenschaft eigene Ethanol-Anlagen. Ein weiterer großer Teil des Maises geht in die Rindfleischproduktion an die großen Feedlots.


Das Rückgrat der Getreideerfassung sind die acht Shuttle Loader. An diesen Standorten kann Wheat Growers komplette Güterzüge mit Getreide beladen. Ein Zug besteht dabei immer aus 110 Waggons mit einer Kapazität von jeweils gut 100 t, macht pro Zug-Einheit 11000 t. Die Bahn macht strickte Vorgaben für die Beladung. 24 Stunden nach dem Abstellen des leeren Zuges am Shuttle Loader muss dieser voll beladen wieder bereitstehen. In der Sommersaison fertigt ein Shuttle Loader bis zu drei Züge pro Woche ab.


Der Einzugsbereich eines Shuttle Loader-Standorts umfasst einen Radius von etwa 60 km. In diesem Bereich befinden sich weitere, kleinere Getreidelager. Diese Truck Loader verladen nur auf Lkw und übernehmen die Nachschub-Versorgung des Shuttle Loader und der Ethanol-Anlagen. Auch die Farmer fahren aus ihren Lagern mit eigenen Lkw ständig Getreide zu. Ziel des Bahntransports ist meist der pazifische Nordwesten in der Region um Seattle. Das Getreide wird dort nach Asien verschifft.


Zurzeit leiden die Produzenten der Region unter den ständig steigenden Transportkosten. Der Grund dafür ist das zunehmende Fracking im Norden von North Dakota. Das gewonnene Erdöl muss über die gleichen Bahnstrecken abtransportiert werden, wie das Getreide. Inzwischen sind die Transportkapazitäten knapp. Vor dem Fracking-Boom kostete ein Zug-Kontingent aus drei Fahrten pro Monat etwa 500 000 $. Heute verlangt die Bahn für ein Kontingent von 1,5 Fahrten pro Monat 1,5 Mio. $. Pro Tonne sind je nach Entfernung zwischen 30 und 70 $ Transportkosten fällig. Das setzt die Erzeugerpreise zusätzlich unter Druck.


Agrarhandel anders:

Als zweites großes Standbein ist Wheat Growers im Landhandel unterwegs. Bei der Düngung hat das Unternehmen in den letzten Jahren eine neue Strategie umgesetzt. „Mittlerweile bringt die Genossenschaft 70 % des verkauften Düngers mit eigenen Fahrzeugen auf den Flächen der Kunden aus“, sagt Brent Wiesenburger. Er ist bei der Wheat Growers für Precision Farming zuständig.


Bodenproben, Ertragskarten und Bodenleitfähigkeitsmessungen fassen die Spezialisten zu Applikationskarten zusammen, die Genossenschaft verkauft den Dünger und übernimmt meistens auch die standortbezogene Ausbringung. Auf 110 000 ha kommt die Technik schon zum Einsatz.


Der nächste Technologieschritt ist die variable Aussaat. Der Dienstleister stellt dabei den Kunden Applikationskarten für die Aussaat zur Verfügung. Die Saat übernimmt der Farmer selbst. Voraussetzung ist eine Drillmaschine, die in der Lage ist, die Applikationskarten zu verarbeiten. 70 000 ha werden schon so bestellt.


Die Experten bei Wheat Growers rechnen mit einer deutlich steigenden Nachfrage, da die Getreidepreise in den letzten Jahren wieder zurückgegangen sind, Dünger und Saatgut aber nicht im gleichen Maß nachgezogen haben. Precision Farming bietet hier das größte Potenzial zur Effizienzsteigerung.Frank Berning

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