„Ich falle jeden Tag auf die Knie und bete, dass es regnet.“ Die Gemütslage des amerikanischen Landwirtschaftsministers Tom Vilsack beschreibt das ganze Ausmaß der gegenwärtigen Dürre in den USA. Das Land erlebt die größte Trockenheit seit vielen Jahren. Bereits die Hälfte des Landes gilt als Dürregebiet.

„Wir schätzen, dass 88 % der Mais- und 87 % der Sojabestände geschädigt sind“, so Paul Spencer, Agrarattachée an der amerikanischen Botschaft in Berlin, gegenüber top agrar. Selbst ausgiebiger Regen dürfte kaum noch helfen. Das US-Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass die Erträge landesweit deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen werden.

Auch die Rinderhalter müssten ihr Vieh wegen Futtermangel vorzeitig schlachten, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Die Situation ist so schlimm, dass viele sie schon mit der Dürre in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts vergleichen. Damals zogen verheerende Staub-Stürme über den mittleren Westen.

Die finanziellen Folgen sind gegenwärtig noch nicht abschätzbar. „Über 80 % der Ackerbauern haben allerdings eine staatlich geförderte Ernteausfallversicherung abgeschlossen. Darüber hinaus hat Vilsack die Zinssätze für Notkredite von 3,75 auf 2,25 % gesenkt. Außerdem stellt er den Rinderhaltern zusätzliche Futterflächen aus dem ‚Conservation Reserve Program‘ verbilligt als Weideland oder zum Heuen zur Verfügung.