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Auf den Kälberpreis kommt es an!

Lesezeit: 3 Minuten

Der Kälberpreis ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit der Bullenmast. Es ist selten sinnvoll, überhöhte Kälberpreise in der Hoffnung auf steigende Rindfleischpreise zu zahlen. Wenn die Bullenpreise bis zur Schlachtreife tatsächlich steigen, ziehen die Kälberpreise voraussichtlich mit. Für die neu einzustallenden Kälber müssten Sie dann entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Deshalb hat es sich bewährt, sich beim Preis für Kälber an der aktuellen Situation am Rindfleischmarkt zu orientieren. Übersicht 2 zeigt, wie Sie den Kälberpreis, der sich für Ihren Betrieb noch rechnet, relativ einfach kalkulieren können unter den heutigen Bedingungen, aber auch nach der EU-Agrarreform. In Ihrer Kalkulation müssen Sie neben den aktuellen Schlachtpreisen der Bullen, die Rasse der aufgestallten Kälber, das voraussichtliche Endgewicht, das Einstallgewicht, die erwarteten Tageszunahmen und die erforderliche Erlösdifferenz je Futtertag berücksichtigen. Die Erlösdifferenz beschreibt den täglichen Wertzuwachs der Bullen, der notwendig ist, um die betrieblichen Kosten zu decken. Genau bestimmen lässt er sich nur anhand der bisherigen Betriebsergebnisse. Für durchschnittliche Betriebe kann derzeit ein Wert von 1,20 bis 1,30 E pro Futtertag angesetzt werden. Spitzenbetriebe kommen auch mit 1,10 E zurecht. Wir haben in unserer Tabelle mit 1,15 E/Tag gerechnet. Mit Hilfe einer einfachen Kalkulation können Sie dann selbst errechnen, wie teuer neu einzustallenden Kälber maximal sein dürfen, damit sich die Mast für Sie noch rechnet. Dazu müssen Sie allerdings Ihre produktionstechnischen Daten sehr gut kennen. Außerdem müssen Sie bei der Begutachtung der Kälber einschätzen können, welche Tageszunahmen mit diesen Tieren in etwa zu erzielen sind. Denn je besser die Tageszunahmen, desto höher ist der wirtschaftlich noch vertretbare Kälberpreis. Der Wert eines Kalbes steigt in unserem Berechnungsbeispiel je 100 g höhere Tageszunahmen um etwa 50 E! Keine Prämie = 30 Cent pro Tag mehr notwendig Auch die Entkopplung der Tierprämien (voraussichtlich ab 2005) wird daran nichts ändern. In der rechten Spalte der Übersicht haben wir die bisherigen Tierprämien herausgelassen, also die möglichen Bedingungen ab dem Vermarktungsjahr 2005 simuliert. Falls die Tierprämien dann entkoppelt wären, hätten sie auch keinen Einfluss mehr auf die Kalkulation. Als Bullenmäster müssten Sie dann die fehlende Prämie durch eine höhere Erlösdifferenz pro Tag ausgleichen. Bisher konnte man durch Inanspruchnahme sämtlicher Bullenprämien etwa 180 E pro Tier mehr an die Direktzahlungen erhalten als über die Getreidebzw. Maisprämie. Als Ausgleich dafür müssten Sie Ihre Erlösdifferenz um rund 30 Cent pro Bulle und Tag erhöhen. Bei unverändertem Schlachtpreis für die fertigen Bullen hieße das, dass Sie nur noch sehr viel weniger für Ihre Aufstallkälber zahlen dürften. Die Folge wäre, dass dann vor allem die Milchvieh- und Mutterkuhhalter die Zeche für die Agrarreform zahlen müssten. Ob es aber so kommt, bleibt abzuwarten. Das optimistischere Szenario sähe so aus, dass sich die Rindfleischpreise mittelfristig soweit befestigen, dass sowohl Bullenmäster als auch Kälberlieferanten auf ihre Kosten kämen. In unserem Beispiel müsste bei Zunahmen von 1 100 g/Tag der Schlachtpreis von 2,40 auf 2,78 E/kg steigen, damit der Bullenmäster trotz Wegfall der Prämie den gleichen Kälberpreis wie bisher zahlen könnte, ohne sich wirtschaftlich zu verschlechtern. Völlig unrealistisch erscheint eine solche Perspektive mittel- und langfristig zumindest nicht.

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