Die Bodiens nahmen nach der Wende ihr Schicksal schnell selbst in die Hand. Der Erfolg gab ihnen recht.
Bei Hans-Joachim Bodien saß der Stachel tief. „Dass man uns Bauern 1960 zu Tagelöhnern gemacht hat, haben wir nie verwunden“, sagte er kurz nach der Wende gegenüber top agrar. Deswegen war er einer der ersten, der seiner LPG die Mitgliedschaft aufkündigte und seine 38 ha Land im Oberhavel-Kreis wieder unter den eigenen Pflug nahm. „Wir besitzen unseren Hof in der sechsten Generation“, begründete der damals 53-Jährige seinen Wunsch, den Betrieb schnell wieder selbst zu führen.
Seitdem haben seine Frau Waltraud (71), sein Sohn Bernd (50) und er den Betrieb auf ca. 200 ha ausgeweitet und besitzen rund die Hälfte davon selbst. Nachdem sie mit fünf Kühen gestartet waren, haben sie mittlerweile 100 melkende Tiere im Stall stehen. Und das, obwohl sie durchaus Krisen zu überstehen hatten: Als zum Beispiel 2003 der Parmalat-Konzern pleite ging, erhielten die Bodiens plötzlich für zwei Monate kein Milchgeld von der Molkerei mehr. „Hätte unsere Bank uns damals nicht ausgeholfen, wären wir vielleicht nicht mehr hier“, erinnert sich Waltraud Bodien.