Wenn Peer Steinbrück (65) das Kapitel Landwirtschaft für sein Wahlprogramm schreibt, sollte er einfach in die neue Broschüre „Zukunft im ländlichen Raum“ seiner Brandenburger Genossen schauen. Mit den Potsdamer Positionen könnten die Bauern gut leben.
Die Brandenburger SPD will vor allem die „Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Agrarwirtschaft stärken.“ Dafür sei auch in Zukunft die Agrarinvestitionsförderung notwendig. Darüber hinaus wollen die Genossen verlässliche Direktzahlungen – natürlich ohne Kappung und Degression.
Eingriffe in die Natur sollen gleichrangig über Flächen oder Ersatzgeld kompensiert werden – Stromleitungen ganz vom Ausgleich freigestellt werden.
Alles Positionen, die auch der Bauernverband vertritt. Kein Wunder, denn der Agrarsprecher der Brandenburger SPD ist DBV-Vizepräsident Udo Folgart (56).
Klar ist: Mit den agrarpolitischen Vorstellungen der Grünen passen die Potsdamer Positionen nicht wirklich zusammen. Aber in Brandenburg regiert die SPD auch mit der LINKEN.
Spannend wird, was tatsächlich im SPD-Wahlprogramm steht und wer die Landwirtschaft in Steinbrücks Schattenkabinett vertritt. Das sei derzeit noch völlig offen, heißt es aus Berlin.