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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Betrieb Slezák: Politik denkt nur an die Großen

Lesezeit: 2 Minuten

Die Familie Slezák hat ihren alten Hof nach der Wende wieder übernommen. Der Preisverfall macht ihnen allerdings zu schaffen.


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In der Nähe von Trnava, im Westen, unweit der Hauptstadt Bratislava gelegen, hat sich die Familie Slezák ihren alten Hof zurückgekauft. Anders als die künstlich geschaffenen Genossenschaften liegt der 187 ha große Hof idyllisch zwischen den eigenen Feldern.


„So sahen hier früher alle Betriebe vor der Kollektivierung aus“, erklärt Oliver Slezák (28) bei einem Rundgang. Der studierte Agraringenieur hat 2012 das Ruder von seinen Eltern übernommen. Diese hatten zuvor 175 ha der ehemals 300 ha verkauft, um den Neuanfang als eigener Herr zu schaffen. 62 ha sind inzwischen wieder für 80 bis 100 €/ha zugepachtet. Dennoch waren anfangs noch 70 % Fremdkapital nötig. Dafür ist der Hof heute voll eigenmechanisiert, u.a. mit westlichen Schleppern und einem neuen Mähdrescher.


Brüssel kürzt Prämien:

Während Slezáks Bruder im Haupthaus ein eigenes Restaurant mit heimischen Produkten führt, kümmert sich der Junglandwirt um den Weizen und Mais, den er nach Frankreich, Deutschland und Polen exportiert. Doch auch der motivierte Betriebsleiter klagt über den Preisverfall beim Getreide, obwohl er deutlich mehr geerntet hat. „Wir spüren unheimlich die Preisschwankungen an den internationalen Märkten. Dazu kommt die Absenkung der Direktzahlungen der EU. Statt wie bisher 180 € soll es künftig nur noch 155 € geben. „Die Politik wird meist auf die Großbetriebe ausgerichtet“, klagt er. Immerhin wird die Kappung der Direktzahlungen bei 150 000 € die Familie nicht treffen.


Wirtschaftlich erfolgreicher läuft da schon die Erbsenproduktion. Die Früchte von 65 ha trocknet der Slowake auf dem Dachboden und verkauft sie nach dem Winter für 460 €/t als Vogelfutter nach ganz Europa. Für heimische Kunden seien die Erbsen dagegen unerschwinglich.


Unterstützt wird der Landwirt von einem Angestellten für 800 €/Monat sowie saisonalen Helfern, meist Rumänen oder Ukrainer. Dabei wird es laut Slezák immer schwieriger, geschultes Fachpersonal zu finden. „Nach der Wende wurden die staatlichen Landwirtschaftsschulen den Gemeinden übergeben. Seitdem geht es bergab, viele schließen“, bedauert der 28-Jährige. Er begründet das Bestehen so vieler alter LPGs denn auch mit der Tatsache, dass nur noch wenig Bauern übrig seien, die die Fähigkeiten für einen eigenen Betrieb mitbrächten.Alfons Deter

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