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Darum in die Ferne schweifen

Lesezeit: 3 Minuten

Die meisten jungen Landwirte absolvieren ihre Ausbildung in der Heimat. Tewes Rickert hingegen hat sich in die Ferne gewagt und dabei viel gelernt.


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Für Landwirtssohn Tewes (20) von der Ostsee-Insel Fehmarn stand eines fest: „In meinem dritten Lehrjahr wollte ich noch einmal ganz woanders hin.“ Also bewarb er sich in der rund 400 km entfernten Uckermark bei der Agrar­gesellschaft Potzlow. Er wollte die großen Ackerschläge in den neuen Bundesländern hautnah erleben. Aber auch die Chance mit Kühen zu arbeiten, reizte ihn. Denn seine ersten beiden Ausbildungsjahre hatte er bei seinen Eltern – einem Betrieb mit Biogasan­lage – sowie bei einem nordfriesischen Schweinehalter absolviert. Nach der Zusage aus Potzlow zog er los in Richtung der ehemaligen LPG mit 1 500 ha Acker- und Grünland sowie 570 Milchkühen.


Mit dieser Einstellung ist Tewes eine Ausnahme. Wie unsere Umfrage zeigt, bleiben die meisten deutschen Azubis in der Landwirtschaft lieber nahe der Heimat. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich: Während die einen auf dem elterlichen Betrieb mitanpacken müssen, wollen die anderen nicht ihre Familie und den Freundeskreis zurücklassen.


Sich etwas zu trauen, dass kann Tewes seinen Azubi-Kollegen nur empfehlen. Vor allem im Bereich Ackerbau hat er in der Uckermark viele Dinge gelernt, die er nach seiner Lehre auf dem heimischen Betrieb umsetzten will. So möchte er einige Aspekte der konservierenden Bodenbearbeitung, wie er sie hier kennengelernt hat, auch auf dem elterlichen Betrieb einmal ausprobieren. Außerdem hat er als Technikbegeisterter viel Spaß daran, mit den stets brandneuen Maschinen der Agrargesellschaft die Felder zu beackern. „Nur hier können die Betriebe in die neueste Technik investieren und diese auch auslasten“, erklärt er.


Selbstständig werden:

Doch neben der landwirtschaftlichen Praxis nimmt Tewes vor allem eines mit: Selbstständigkeit. Denn im Azubi-Wohnheim der Agrargesellschaft kümmern sich die fünf angehenden Landwirte um sich selbst. Dort hat jeder ein eigenes Zimmer. Küche, Bad und die damit verbundene Putzarbeit werden geteilt. „Ich habe hier zum ersten Mal in meinem Leben selber gekocht, gewaschen und geputzt“, sagt Tewes. „Dadurch bin ich viel selbstständiger geworden“, ist er sich sicher. Auch Ausbilder und Geschäftsführer Ulrich Blumendeller ist begeistert von der Entwicklung, welche die Azubis hier durchmachen: „Viele kommen als Kinder und gehen als Erwachsene“, berichtet er.


Über Azubi-Bewerbungen von weiter weg freut sich Blumendeller übrigens immer. Die Azubis würden damit schon im voraus Flexibilität beweisen. Dadurch würde ihnen dann meist auch die Ausbildung leichter fallen, hat er festgestellt. „Denn wer sich gerne auf Neues einlässt, der lässt sich auch gerne neue Verfahren und Praktiken in der Landwirtschaft erklären“, so der erfahrene Ausbilder, der pro Jahr ein bis zwei neue Azubis einstellt. Doch auch aus noch einem anderen Grund freut sich der gebürtige Westfale über jede auswärtige Bewerbung von weiter weg: Es wird immer schwieriger, geeignete Azubis zu finden. Hätten sich vor einem Jahrzehnt rund zehn junge Menschen auf eine Azubi-Stelle beworben, seien es heute oft nur noch ein oder zwei. Da ist er über geeignete Bewerber aus allen Winkeln der Bundesrepublik sehr froh.


Im Sommer dieses Jahres steht für Tewes seine Abschlussprüfung an. Er ist stolz, den Blick über den Tellerrand gewagt zu haben und hat davon sehr profitiert.


Claus Mayer

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