Die Studenten haben in unserer Umfrage vor allem der Vertiefung Landtechnik schlechte Noten verpasst. Die Lehre ist zu weit entfernt von der Praxis, so die Hauptkritik. Wir wollten daher wissen, wie die Landtechnikhersteller Claas, John Deere und Krone die Situation einschätzen und woran es dem Nachwuchs mangelt.
Alle drei Unternehmen vertreiben ihre Produkte weltweit. Kein Wunder, dass sie daher viel Wert darauf legen, dass die künftigen Mitarbeiter bereits über internationale Erfahrung verfügen. Genau daran mangelt es aber offensichtlich vielen Kandidaten. Die Schuld sieht Claas hingegen weniger beim Nachwuchs als bei den Hochschulen selbst. Das mittlerweile stark verschulte Konzept lasse den Studenten kaum noch Zeit für Praktika und Auslandsaufenthalte.
Offensichtlich mangelt es den potenziellen Mitarbeitern auch an Fremdsprachenkenntnissen. John Deere erwartet beispielsweise, dass der Nachwuchs fließend Englisch spricht.
Aber nicht nur die Hochschulen müssen nachbessern. Auch die Studenten sehen die Hersteller in der Pflicht. Bei den angehenden Akademikern vermisst Claas zum Beispiel des Öfteren den „roten Faden“ im Lebenslauf. Nicht wenige hätten auch kaum eine Vorstellung von der Arbeit in der Landtechnikbranche und sammeln zu wenig praktische Erfahrungen im Studium, laut Krone. Ähnlich beurteilt man die Lage bei John Deere. Beide wünschen sich daher, dass die Hochschulen die Studenten so häufig wie möglich zu Praktika ermuntern und beispielsweise Exkursionen anbieten.