Frau Schulze ist wie ihre Vorgängerin, Barbara Hendricks, in ihrem Amt meines Erachtens eine Fehlbesetzung. Sie will die Landwirte „aus der Sackgasse“ führen, indem sie allerdings den vorherrschenden „Mainstream“ bedient und per se glaubt, Landwirte belasten in großem Umfang die Umwelt.
Wasserschutz soll in meinen Augen mit der Brechstange betrieben werden. Das ist purer Unsinn, Hunger für Kulturpflanzen aber ebenfalls. „Wenn ein paar Kinder zu dick sind, ist es falsch, die ganze Schulklasse auf Diät zu setzen“, lautet ein Zitat aus der Diskussion um die Verschärfung der Düngeverordnung.
Wenn ein Landwirt aus dem Münsterland beklagt, dass ein dortiger Grundwasserkörper mit einer Gesamtgröße von über 50000 Hektar als rot eingestuft wird, im gesamten Gebiet allerdings rund fünf Mio. m3 Grundwasser/Jahr von hervorragender Qualität gefördert werden und nur ein einziger Brunnen mit mehr als 50 mg/l Nitrat festgestellt wird, dann ist es ein Unding, das gesamte Gebiet als belastet einzustufen.
Ministerin Schulze sollte sich auf die Seite der „ehrlichen Makler“ stellen, eine kritische Überprüfung des Nitratmessnetzes fordern und nicht von vornherein davon ausgehen, dass Bauern zu viel düngen. Meistens sind von deutscher Seite doch nur belastete Messstellen an Brüssel gemeldet worden, positive Ergebnisse jedoch nicht. Es wird überdies auch nichts darüber ausgesagt, wie es um mögliche Eintragsquellen wie Torfe oder Waldböden steht. Im Grundwasser unter Wald sind durchaus Werte von mehr als 90 mg/l feststellbar. Von repräsentativen Werten also kann nicht die Rede sein.
Ökobauern sind im Übrigen genauso betroffen, weil sie mit neuen Vorschriften zur Festmist- und Kompostlagerung bzw. -ausbringung konfrontiert werden.
Hans Hinrich Hatje, 23701 Gothendorf/Süsel, Schleswig-Holstein