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Aus dem Heft

Der Blick von außen - Gute Preise für gute Landwirtschaft!

Lesezeit: 2 Minuten

In einem alten landwirtschaftlichen Fachbuch steht: „Vom dritten Kalbe an, also vom fünften, sechsten bis zum zwölften Lebensjahr hat die Kuh den höchsten Wert für die Zucht“. Heute liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Kuh unter drei Laktationen. Ist es effizient, wertvolle und leistungsfähige Milchkühe zu züchten und sie dann so früh zum Schlachter zu schicken? Während es gleichzeitig immer schwieriger wird, ihre Bullenkälber zu vermarkten?


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Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA warnt, dass „die langfristige genetische Selektion auf hohe Milchleistung der Hauptgrund für das schlechte Tierwohl und Gesundheitsprobleme bei Milchkühen“ ist. Vereinfacht gesagt: Zu viel Milch zu geben, kann Kühe krank machen.


Nicht alle natürlich: In meinem Buch porträtiere ich einen erfolgreichen Milchbauern, der eine Kuh melkt, die sechzehn Kälber geboren hat. Dennoch steht er wie seine Kollegen unter großem Druck: Landwirte arbeiten unter der Dauerkritik einer empörten Öffentlichkeit und unter der Last hoher Kredite. Sie sollen bei wachsenden nationalen Anforderungen an Tier- und Naturschutz weltmarktfähig produzieren und trotzdem mit US-Landwirten konkurrieren, die keine Flächenbindung für ihre Gülle brauchen - unmöglich!


Den vielen einzelnen Erzeugern stehen dabei wenige bestens organisierte Abnehmer gegenüber, die ihre Marktmacht rücksichtslos ausnutzen. Ein Viertel der Hähnchenmäster in Niedersachsen hat über Jahre hinweg rote Zahlen geschrieben - hochverschuldet bei einem Stundenlohn von zuletzt 13 €. Die größte deutsche Molkerei, DMK, zahlte im März 28 ct/kg Milch.


Die Prognose für die Zukunft: Die Märkte bleiben volatil. Das ist Risikolandwirtschaft, die immer mehr Tiere und Landwirte in den Burnout treibt!


Den Landwirten wird gesagt, das sei eben „der Markt“ - unabwendbar wie eine schicksalhafte Naturgewalt, gegen die man nichts unternehmen könne. Aber das ist nicht „der Markt“, sondern das ist Marktversagen. Und das kann man ändern.


Wenn es den Tierschutzverbänden und anderen Nicht-Regierungs-Organisationen gelingt, aus der Tierliebe der Deutschen Kapitel zu schlagen, warum sollten die Bauern selbst das nicht auch können? Gute Preise für gute Landwirtschaft, dafür müssen sich die Bauern organisieren - gegen alle, die von niedrigen Erzeugerpreisen profitieren.


Dr. Tanja Busse, Autorin des Buches


„Die Wegwerfkuh“

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