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Der konventionelle Ökobauer

Lesezeit: 3 Minuten

Seine 70 ha-Ökoflächen düngt Anders Wiktander mit Hühnerkot. Doch auf den meisten Flächen ackert er konventionell.


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Anders Wiktander bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Jennifer einen Betrieb zwischen Väderstad und Linköping, 350 km nördlich von Gunnar Hennigsson. In der neunten Generation, wie der sympathische 48-Jährige betont. Er hält 36 000 Legehennen – keine Seltenheit in der Region. Die Eierproduktion ist in Schweden fast komplett in Händen von 450 bäuerlichen Betrieben.


Bis zum Herbst 2012 hatten die Wiktanders 215 ha Ackerbaufläche. Seit Ende 2012 pachtet Anders Wiktander noch einmal 185 ha in 5 km Entfernung dazu. Und er hat überhaupt kein Problem zuzugeben, dass er ordentlich Manschetten hat, das alles geregelt zu bekommen.


Rund 70 ha bewirtschaftet Wiktander ökologisch. Aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen, wie er sagt. Auf den Ökoflächen setzt er den kompletten Hühnerkot ein. In Schweden spielt es keine Rolle, dass die Hühner konventionell gehalten werden. Durch den nährstoffreichen Dünger erntet Wiktander bis zu 6 t/ha Bio-Futterweizen. Die Anerkennung der Felder übernimmt eine Zertifizierungs-Organisation. Bereits ein Jahr nach der Umstellung konnte er das Getreide als Bio-Saatgut vermarkten, ab dem zweiten Jahr als Bio-Futtermittel. Er darf allerdings nicht gleichzeitig dieselbe Getreidesorte im Öko- und konventionellen Teil des Betriebes anbauen. Das fordern die Kontrolleure, die bei unterschiedlichen Sorten eine eventuelle Vermischung von Bio und konventionell leichter nachweisen können.


Ackern auf den Punkt:

Anders Wiktander pflügt etwa 70 bis 75 % seiner Flächen, die Öko-Felder zu 100 %. Im konventionellen Teil legt er besonders bei Weizen nach Weizen, vor Raps und vor Erbsen Wert auf die Pflugfurche. Wiktander muss auf den schweren Böden den richtigen Punkt für die Saatbettbereitung genau abpassen. Er schafft das ohne Kreiselegge mit einer Kombination aus Planierwerkzeug, Kurzscheibenegge und Walze.


Für den auf schwedischen Höfen typischen Strohkessel (Heizung Hühnerstall, Trocknung) presst Wiktander das Stroh von rund 48 ha, der Rest wird gehäckselt. Die Ernte startet Ende August. Meist folgt der Pflug (20 cm) direkt auf den Mähdrescher, ohne vorherige Stoppelbearbeitung. Wobei Anders in nassen Jahren wohl oder übel eine Mattenbildung in Kauf nimmt: „Wenn wir in solchen Jahren aber vorher grubbern, kommen wir danach überhaupt nicht mehr aufs Feld.“ Nicht selten kommt das unverottete Stroh im nächsten Jahr wieder hoch.


Möglichst noch im Herbst pflügt er auch die Flächen für die Sommerung. Wegen der sicheren Frostgare ist die Saatbettbereitung dann kein Problem. 2013 hat er sogar mit gutem Erfolg auf gefroren Böden gedrillt, die nur in der oberen Schicht aufgetaut waren. Es geht los, sobald der Schnee weg ist. Bis vor einigen Jahren hat Wiktander noch eine Drille mit Düngesystem eingesetzt. Von der hat er sich aus logistischen Gründen wieder getrennt. Während der knappen Drilltage war ihm der gleichzeitige Nachschub von Saatgut und Dünger zu aufwendig. Zur Sommerung bringt er den Dünger nun per Streuer zwischen zwei Eggenstrichen aus und arbeitet ihn ein.


Der Weizen bringt 7 bis 8 t/ha, Sommergerste rund 6 t und der Sommerraps 2,5 bis 3 t. Damit ist der Landwirt allerdings nicht zufrieden. Künftig will er rund 4 t/ha Sommerraps anstreben. Am Ende unseres Rundgangs verabschiedet sich Anders Wiktander mit dem Hinweis auf seinen nächsten Termin. Er trifft sich mit Berufskollegen – zum Bauerngolf. Zu ihrer Runde „Farmers-Club“ haben nur Berufskollegen Zutritt. Es gibt wahrlich schlechtere Orte zum Erfahrungsaustausch…

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