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Der Rapsprofi: Lieber klassisch

Lesezeit: 3 Minuten

Gunnar Henningsson weiß alles über Raps. Von Acker-Experimenten hält er nicht viel.


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Gunnar Hennigsson treffen wir beim Feldtag in Borgeby, 75 km nord-östlich von Ystad. Der hochgewachsene Hennigsson ist 74 Jahre alt. „Doch mein Herz fühlt sich viel jünger an.“ Er war lange Vorsitzender des Rapsanbauer-Verbandes, ist agil, spricht fließend Deutsch und freut sich, mit uns über sein Ackerbaukonzept zu diskutieren. Er hat gute Kontakte nach Deutschland und ist regelmäßig auf den DLG-Feldtagen aktiv.


Alles unter dem Pflug:

Der Rapsprofi führt mit seinem Kompagnon einen Betrieb mit 350 ha. Er ist, wie er sagt, ein Vollblut-Ackerbauer vom alten Schlag und bei der Bodenbearbeitung mehr konservativ als konservierend: Henningsson pflügt fast alles, was bei seinem überwiegend leichten Boden kein großes Problem ist. Seine Philosophie steht im Gegensatz zu den Ideen von André Iacobaeus: „Wenn etwas seit Jahren ordentlich funktioniert, sollte man das nicht umkrempeln – oder?“


Vor allem das Zeitfenster für den Winterraps ist sehr eng. Vorfrüchte sind Winterweizen, Sommergerste oder Grassaat-Vermehrung. Der Raps muss zwischen dem 20. und 25. August keimen, sonst geht er nicht stark genug in den Winter. Durch die Pflugfurche holt der Ackerbauer Feuchtigkeit nach oben und verbessert so die Keimung. Wichtig: Ein sofortiger Walzenstrich soll die Wasserverluste nach der Saat in Grenzen halten. Spätfröste und Wildgänse setzen dem Raps mitunter im Frühjahr zu. Trotzdem ist die Region Schonen Rapsland. Das Klima ist ähnlich wie in Ostholstein. Der Niederschlag liegt bei 600 bis 700 mm, die Temperatur beträgt 8,2° C. Gunnar Hennigsson erzählt uns, dass die Erträge der versierten Rapsanbauer hier im Schnitt zwischen 4 und 5 t/ha liegen. Tendenz steigend. Er sagt, dass er Felder kennt, die in diesem Jahr bis zu 6 t/ha gebracht haben.


Generell sieht Hennigsson in Schweden einen deutlichen Trend zurück zu den klassischen Fruchtfolgen. Vor allem der Anbau Weizen nach Weizen hat zu Problemen, z. B. mit Ackerfuchsschwanz, geführt. Neben den Früchten Winterweizen, Sommergerste, Winterraps und Zuckerrüben baut der Rapsprofi wieder Erbsen an. Dazu kommt auf einigen Flächen die Grassamen-Vermehrung. Bei unserer Fahrt durch den Süden sehen wir außerdem Ackerbohnen und blau blühende Flachsfelder. Mais ist eher selten, obwohl laut Hennigsson die ersten Biogas-Anlagen entstehen.


Gunnar Henningsson ist auf eine sehr sympathische Art uneingeschränkt optimistisch: „Wir haben hier gutes Klima, fruchtbare Böden und die nötige Technik – wir haben alles! Und wir sind fast so gut wie eure deutschen Ackerbauern!“, fügt er mit einem charmanten Augenzwinkern hinzu.

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