Wenn man die Aussagen des Herrn Reichrath von Aldi Süd liest, stehen einem die Haare zu Berge. Da wird das hohe Lied der unternehmerischen Verantwortung für Umwelt und tiergerechte Haltung gesungen. Aldi, Lidl, Kaufland und Co. geht es nur um eins: Geld verdienen! Das Forsa Institut unterstellt den Eigentümern von Aldi Süd ein Vermögen von ca. 18 Mrd. €. Die Familie Schwarz, der Lidl und Kaufland gehören, liegt nur ein paar Mrd. darunter. Und da will Herr Reichrath von sozialer Verantwortung reden?
Woher kommen die 18 Mrd. € denn? Aldi bietet nur Waren an, die schnell umgeschlagen werden können. Dafür wird in großen Mengen eingekauft und an der Preisschraube gedreht. Aldi hält mit unter zehn Tagen den Rekord im Warenumschlag, da sind 14 Tage Zahlungsziel im Einkauf kein Problem.
Inzwischen hat aber auch Aldi erkannt, dass man nur mit billig im LEH keine Bäume mehr ausreißt und seine Qualität in Bezug auf Gemüse, Milchprodukte und Fleisch verbessert. Das will der Kunde auch, aber günstig. Vor diesem Hintergrund dürfte klar sein, dass 4 Cent mehr pro kg für das Tierwohlfleisch zu guter Letzt irgendwie beim Schweineeinkauf abgezogen werden.
Die Bauern müssten sich zusammenschließen – die Schweinemäster, die Milcherzeuger und alle anderen auch. Die Piloten und Ärzte zeigen, wie stark man sein kann. Dann hätten die Politiker in Bund und Ländern, der LEH und andere Lobbyisten viel weniger Einfluss.
Diese letzten Sätze hätte ich mir im Standpunkt von Dr. Schulze Pals gewünscht. Ich glaube nicht, dass diese „Initiative Tierwohl“ den Tieren, Verbrauchern und Landwirten hilft.Erich Degen,
97318 Hohenfeld