Zu: „Wildschäden sauber beseitigen“, in top agrar 10/2013, ab Seite 32.

Oft wird das Problem der Beseitigung von Wildschweinen nur eindimensional betrachtet. Es stellt sich vor allem die Frage, wohin mit dem Pflanzenmaterial? In den Wald darf es nicht. Verfüttern oder anderweitig nutzen geht meistens auch nicht. Dann stellt sich die Frage, ob es unter die Bioabfallverordnung fällt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden muss. Das sprengt jeden Kostenrahmen. Auch eine Kompostierung am Feldrand ist unter Beachtung der Lagerstättenverordnung und anderer Cross-Compliance-Auflagen nicht so einfach umzusetzen.

So bleibt letztendlich als einzige Alternative das Mulchen auf der Fläche. Die beschriebenen Folgeschäden sind dann fast zwangsläufig - vor allem bei Mais. Das alternative Ablesen der Restkolben per Hand für 10 bis 20 Cent je Quadratmeter ist nur bedingt umsetzbar, zumal niemand eine Garantie für den Ausschluss von Folgeschäden übernehmen wird.

Auch die Wildschadensschätzer müssen das Problem ganzheitlich unter allen rechtlichen Rahmenbedingungen betrachten, genauso wie wir Landwirte. Der Verweis darauf, dass die Grenzen der „ordnungsgemäßen Bewirtschaftung“ fließend sind, hilft einem betroffenen Landwirt wenig.

Wir sollten darüber nachdenken, wie wir den Wildschweinbestand wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren können. Ein Anfang wäre es, das unerlaubte Füttern der Schweine durch die Jagdpächter zu unterbinden.