Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

Aus dem Heft

Die cleveren Heubarone

Lesezeit: 3 Minuten

Die Gjerstads haben sich eine Nische gesucht und ver­markten Heu für Pferdebetriebe. Qualitätsheu lässt sich in Norwegen nur mit hohem Aufwand produzieren.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Vater und Sohn Gjerstad aus Degernes vermarkten seit 25 Jahren Qualitätsheu und Heulage, vor allem an Pferdehalter. Björn (63) und Henning (35) begrüßen uns in ihrer neuen Heuhalle. Ein beeindruckendes Gebäude mit 1 250 m² Fläche! Der gesamte Boden besteht aus einem befahrbaren Holzgitter. An der Decke fährt ein Palfinger Heukran. Ventilatoren ziehen die warme Luft aus der doppelten Dachhaut und blasen sie von unten etwa eine Woche lang durch loses Gras.


Wegen der vielen Niederschläge lässt sich in Norwegen kaum anders Qualitätsheu erzeugen. Ähnliche Hallen gibt es übrigens auch in Schweden. Hier haben sich die Landwirte einige Anregungen geholt. Doch das meiste an ihrer Halle haben die Gjerstads selbst gebaut, wie Vater Björn beim Rundgang durch die Lüftungskanäle stolz berichtet.


Helfen in der Nachbarschaft:

Das Gras holen die Gjerstads mit zwei Ladewagen von den Flächen. Sie bewirtschaften 100 ha Grasland. Rund 28 ha sind Eigentum, der Rest ist gepachtet. Je nach Boden zahlen Björn und Henning Gjerstad zwischen 2 000 und 5 000 NOK pro Hektar (rund 230 bis 570 €).


Nach rund einer Woche im Trocknungslager pressen die Gjerstads das Heu stationär mit zwei Packenpressen. Dabei setzen sie auch auf eine Krone BiG Pack mit MultiBale-Einrichtung. Diese Großballen bestehen aus mehreren kleineren Einzelballen, was die Pferdehalter besonders schätzen.


Außerdem pressen die Heubarone einen Teil in kleine HD-Ballen. Das sichere Beschicken der Presse beim Stationäreinsatz übernimmt eine spezielle Annahme.


Und wenn die Dachwärme bei Regen nicht reicht, um das Heu komplett zu trocknen? Eine Zeit können sie im Belüftungsbetrieb überbrücken. Und dann? Björn und Henning Gjerstad sehen das norwegisch gelassen: „Dann pressen und wickeln wir das Ganze eben als Heulage ein – kein Problem.“ Einen Teil der Grasernte pressen die Praktiker ohnehin direkt auf dem Acker zu Silage-Quaderballen. Übrigens mit 16 Folienlagen – schließlich bedienen sie einen empfindlichen Kundenstamm. Zudem laufen die Pressen und der Wickler auch im Lohneinsatz.


Pro Jahr produzieren die Gjerstads rund 1 200 t Heu. 80 bis 90 % nehmen die Pferdehalter ab. Geliefert wird an Kunden in ganz Norwegen, wobei die größte Zahl aus dem Raum Oslo stammt. Hier gibt es die meisten Pferde- und Reitbetriebe. Im Schnitt erhalten sie 3,20 NOK pro kg (36 Cent) plus Transport.


Keine Frage, die beiden haben es faust-dick hinter den Ohren. So quasi im Nebensatz lassen sie fallen, dass sie zur eigenen Heumenge noch einmal 3 500 t Heu und Silage in Schweden kaufen und in Norwegen vermarkten. Ach ja, und Sohn Henning arbeitet zusätzlich noch als Mechaniker auf einer Ölbohrplattform – wenn es passt. Der Job ist super bezahlt, wie er mit einem feinen Lächeln sagt, und nach zwei Wochen an Bord hat er drei Wochen frei. Nein, ­finanzielle Engpässe scheinen die Gjerstads nicht zu haben.

Mehr zu dem Thema

Die Redaktion empfiehlt

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.