Im dünn besiedelten Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen hat die örtliche Sparkasse für 750 000 € einen 13 m langen und 2,50 m breiten Bus angeschafft. Der ist mit einem Geld-automat, Überweisungsterminal und einem Büro für Beratungsgespräche wie eine kleine Filiale ausgerüstet.
Es gibt sogar eine satellitengestützte Verbindung zum Rechenzentrum der Bank, sodass die Kunden im Bus praktisch jedes Bankgeschäft machen können – selbst der Kauf von Aktien ist möglich. Jede Woche werden reihum zehn kleinere Orte mit etwa 1 000 Einwohnern angefahren. Eigene Filialen lohnen sich dort nicht. Schon vor zehn Jahren hat die Sparkasse Werra-Meißner deshalb 20 kleine Zweigstellen geschlossen. Das war damals die Hälfte ihres Filialnetzes.
Das hatte seinen Preis: „Wo wir keine Geschäftsstelle haben, wachsen wir auch nicht“, erläutert Bankchef Frank Nickel. Deshalb jetzt der Bus. Jedes Jahr fallen laufenden Kosten in Höhe von 50 000 € an.
„Rechnen tut sich das nicht, aber mehrere kleine Filialen wären noch teurer. Zudem habe man als Sparkasse auch einen öffentlichen Versorgungsauftrag“, betont Nickel.
Insbesondere die älteren und weniger mobilen Kunden nehmen das Angebot der Banker gerne an.
top agrar meint: Rollende Banken, wie das neue Konzept in Nordhessen, sind auch für Landwirte zur ortsnahen Versorgung mit Bargeld wichtig. In Regionen ohne schnelles Internet kann auch die satellitengestützte Datenleitung des Mobils beim Online-Banking Zeit sparen.