Der Kommentar von Frau Moritz kann nicht unwidersprochen bleiben. Die Aussage, dass fast ein Drittel der Grundwasserkörper mit zu viel Nitrat belastet ist, Tendenz steigend, ist definitiv falsch. Nach dem repräsentativen EUA-Messnetz (723 Messstellen) ist die Nitratbelastung seit Jahren rückläufig und mit 86 % deutlich unter 50 mg Nitrat im europäischen Vergleich gut.
Mit korrekten Zahlen könnte man einem Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU getrost entgegensehen. Dass das Umweltbundesamt in dieser Sache eine üble Rolle spielt und aus meiner Sicht keinerlei Seriosität besitzt, sei nur am Rande erwähnt. Fazit muss sein, dass ein Großteil der Landwirtschaft keine Probleme mit der Düngung hat und für diesen keine Verschärfung mit nachfolgendem „finanzstarkem Förderprogramm“, sondern eher eine Flexibilisierung und Entbürokratisierung erforderlich ist.
Dort, wo es unbestreitbar Probleme gibt, muss punktuell mit sinnvollen Maßnahmen die Situation effizient verbessert werden. Dort kann man die Düngeverordnung um entsprechende Maßnahmen erweitern und diese dann auch gerne fördern.Martin Kugler,
71522 Backnang
Anmerkung der Redaktion: Bislang hat der Berufsstand regional differenzierte Maßnahmen abgelehnt. Natürlich sind uns die enormen Anstrengungen und Leistungen der Landwirtschaft bewusst, die Nitratbelastung des Grundwassers zu verringern. Dennoch bleiben Probleme. Das zeigen die drei Messnetze in Deutschland:
- Das genannte EAU-Netz mit deutschlandweit 739 Messstellen deckt auch Wälder, Ödland, Parks usw. ab. Hier finden sich in der Tat die niedrigsten Nitratwerte, weil nur zum Teil unter landwirtschaftlichen Flächen gemessen wird und so ein „Verdünnungseffekt“ wirksam wird.
- Das Belastungsnetz für intensive landwirtschaftliche Nutzung mit 164 Stellen in landwirtschaftlichen Regionen Deutschlands. Dort liegen die Nitratkonzentrationen 2012 in Deutschland bei mehr als 1/3 der Brunnen über 50 mg/l.
- Über die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gibt es in Deutschland weitere mehr als 1 000 Messpunkte. Dort steigen die Werte, wie die Erhebungen z. B. aus Schleswig-Holstein zeigen.
Eine Karte der Bundesanstalt für Gewässerkunde zur Nitratbelastung der Grundwasserkörper finden Sie in top agrar 3/2013, Seite 31.