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Doktor Digital

Lesezeit: 3 Minuten

Hinter dem Wort „Telemedizin“ verbirgt sich die digitale Revolution in der Arztpraxis. Bauernsohn Heinrich Körtke ist einer ihrer Pioniere – und ihr größter Befürworter.


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Dr. Heinrich Körtke wollte eigentlich Landwirt werden, er besuch­te bereits das Hildesheimer „Bauern-Gymnasium“ Michelsenschule. Damals war er nicht fleißig, aber gewitzt.


Während seiner Zivi-Zeit im Krankenhaus fasste er den Entschluss, Medizin zu studieren, das wurde von Freunden und der Familie zuerst belächelt. Doch der Bauernsohn arbeitete sich bis zum Oberarzt für Thorax- und Kardio-Vaskularchirurgie am Herz- und Dia­beteszentrum NRW in Bad Oeynhausen hoch – und gilt heute weltweit als einer der Pioniere der Telemedizin. In drei international renommierten Studien beweist Körtke, dass Patienten komplizierte Therapien selbstständig durchführen können, wenn sie ein Arzt dabei telemedizinisch unterstützt. Zuvor hatte Körtke beobachtet, dass die Qualität der Therapie sank, sobald seine Patienten die Klinik verließen. Er fing an, ihnen Blutdruck- und Blutzucker-Messgeräte, gar mobile EKG-Geräte mitzugeben. Nach einer Schulung wussten die Erkrankten, wie sie ihre Werte täglich an die Klinik übermitteln. Während die Geräte früher ans Telefon gehalten wurden, übermitteln die Helfer heute die Daten ganz von selbst.


In Körtkes Institut, dem Westdeutschen Zentrum für angewandte Telemedizin (WZAT) am Ev. Klinikum Niederrhein in Duisburg, sitzen rund um die Uhr Ärzte, die die telemedizinischen Daten auswerten und ggf. gemeinsam mit dem Hausarzt die Therapie anpassen oder den Patienten im Notfall stationär aufnehmen lassen. Läuft hingegen alles normal, führt ein niedergelassener Kollege die Therapie mithilfe von Körtkes Daten weiter. Rund 8 000 Patienten hat Körtke bisher telemedizinisch betreut. Nach etwa einem Jahr sind die meisten so fit, dass sie ohne telemedizinischen Betreuung auskommen.


Obwohl schon 65, möchte Körtke noch 5 Jahre aktiv arbeiten und weitere 5 Jahre passiv die Oberaufsicht führen. Warum? Weil er davon überzeugt ist, dass die Idee noch so lange braucht, bis sie von Deutschlands Ärzteschaft und den Krankenkassen voll akzeptiert wird. Alles spielt ihm in die Karten: Die Hausärzte werden weniger, die Patienten älter und zahlreicher. Um die gute Versorgung aufrechtzuerhalten, muss es neue Wege geben. „Von der Teleme­dizin profitieren alle: Ärzte, Kassen, am meisten der Patient.“


Die Woche verbringt Heinrich Körtke in Duisburg im Institut oder in seinem Domizil im Schwesternwohnheim. Am Wochenende ist er bei seiner Familie. Dort ist er als passionierter Jäger unterwegs und versorgt fünf Pferde. Das Heu für die Tiere macht er selbst – mit seinem alten Hanomag.


Der Schlüssel für seinen beruflichen Erfolg sind typisch bäuerliche Tugenden, ist Körtke überzeugt: freiheitliches Denken, Ideen entwickeln, abwägen und durchsetzen. Auf die Bauernhof-Kindheit führt er auch sein Händchen für Patienten zurück. „Ich bin verbindlich und zugänglich, so wie die Bauern. Das kommt super an.“ K. Hingst

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