15000 Bauern machen sich auf den Weg nach Berlin, sie demonstrieren, weisen auf Probleme hin. Das ist nicht nur zum Spaß, nicht Zeit- und Spritvergeudung oder Wichtigtuerei, sondern echte Sorge und auch Angst! Es ist Ausdruck unserer Ohnmacht gegenüber Politik, Staat, Handel und den NGOs. Und es ist unser Wille, dass das, was wir mit unseren Händen aufgebaut haben, von der nächsten Generation weitergeführt werden kann und soll. Hinzu kommt, dass wir die Pflicht, die uns antreibt, auch an unsere Kinder weitergeben können, und dass wir nicht sagen müssen: „Kann ich es meinem Kind in einer überstrapazierten Welt überhaupt noch zumuten, Bauer zu werden“
Wir sind Bauern geworden, um mit unseren Händen etwas zu schaffen. Und wie sieht die Arbeit heute aus: Dokumentieren, dokumentieren, dokumentieren; schreiben, schreiben, schreiben. Und das geht nicht nur uns so, sondern allen Menschen - ich vermisse den Aufschrei aller Berufszweige in ganz Deutschland.
Natürlich bekommen wir Subventionen und Beihilfen. Ganz ehrlich: Ich würde gerne darauf verzichten, wenn ich einen angemessenen Preis für mein Produkt bekommen würde. In einem Steakrestaurant kostet ein Steak 30 €, ein ganzes Kalb bringt dem Landwirt häufig etwas mehr als die Hälfte. Das kann, das darf nicht sein, wenn Landwirtschaft aktiver Umweltschutz sein soll! Und aus diesen Gründen kann ich mich nur den Forderungen der Bewegung „Land schafft Verbindung, wir bitten zu Tisch“ anschließen.Hartmut Schröder, 34431 Marsberg, NRW