„Ein Bett im Kornfeld, das ist immer frei.“ Wer kennt ihn nicht, den Ohrwurm von Jürgen Drews. Die Bauerntochter Monika Fritz (42) aus Bad Kissingen (Rhön) hat daraus eine Geschäftsidee gemacht. Wer will schon im 5-Sterne-Hotel übernachten, wenn man für weniger Geld auch 1 000 Sterne haben kann, dachte sie sich und gründete den Verein NaTour & GAST, der 2001 das „Kornfeld-Hotel“ eröffnete. „Da sich niemand in grünes Getreide legen möchte, haben wir nur in der ersten Augusthälfte geöffnet“, erläutert die Hoteldirektorin auf Zeit.
Das Konzept ist bestechend einfach: In einem Getreidefeld werden „einzelne Zimmer freigetreten“ und mit offenen, aber regendichten Pavillions bestückt. In diesen können es sich die Gäste mit selbst mitgebrachten Decken und Schlafsäcken gemütlich machen. Für Lagerfeuerromantik, Essen und Trinken sorgt der Verein. Obendrein gibt es ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm mit Livemusik, Kino, Mais-Labyrinth und vieles mehr. Großen Luxus darf aber keiner erwarten: Ein Toilettenwagen sowie kaltes Wasser zum Waschen und Duschen müssen reichen.
Die Flächen für das Kornfeld-Hotel (knapp 1 ha) stellt Landwirt Otto Funck, (66), der dafür vom Verein eine Nutzungsentschädigung erhält. Wenn die Saison vorbei ist, drischt Funck die Fläche bzw. das, was noch steht und kann das Feld wieder neu bestellen.
Auch Familien mit schmalem Geldbeutel können sich das Kornfeld-Hotel leisten. Erwachsene zahlen 7 €, Kinder 3 € pro Nacht. Das Frühstück kostet extra: 8 € für die Eltern und 4 € für die Kinder. „Wir sind inzwischen bundesweit bekannt, so dass die 20 Pavillions mit jeweils 4 Schlafplätzen an den Wochenenden schnell ausgebucht sind“, freut sich Fritz. Pro Saison kommt der Verein auf rund 600 Übernachtungen (www.bett-im-kornfeld.de).