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Ein bisschen wie früher

Lesezeit: 2 Minuten

Viele ostdeutsche Großbetriebe müssen bald höhere Löhne bezahlen. Doch das ist nicht das einzige Problem, wie wir in Thüringen erfuhren.


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Albert Seifert, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Milzgrund, denkt beim Thema Mindestlohn nicht sofort an Geld. Viel mehr sorgen ihn die rechtlichen Unsicherheiten, die das neue Gesetz mit sich bringt.


Da ist zum einen die Auftraggeberhaftung: Wenn er künftig Aufträge vergibt – z. B. an Lohnunternehmen – wird er dafür verantwortlich sein, dass diese Unternehmen ihren Mitarbeitern den Mindestlohn bezahlen. Wie er das kontrollieren soll, weiß er nicht – wohl aber, dass er für deren Fehler haften muss.


Zum anderen wird er künftig für seine eigenen Mitarbeiter einen peniblen Arbeitszeitnachweis inklusive aller Pausenzeiten führen müssen. Auch das stellt Seifert sich nicht so leicht vor: Seine 28 Mitarbeiter wirtschaften auf 1 400 Hektar. Da wäre es sehr aufwendig, jede Kaffeepause sauber zu dokumentieren.


Diese Dokumente muss er künftig aber stets parat haben. Denn der Zoll will eigens 1 500 Beamte anstellen, um die korrekte Umsetzung des neuen Gesetzes zu überwachen. „Das erinnert mich ein bisschen an früher“, rutscht es Seifert heraus, der schon zu DDR-Zeiten Vorsitzender der Genossenschaft war.


Die Höhe des Mindestlohnes bereitet ihm aber noch keine schlaflosen Nächte, obwohl in den neuen Bundesländern künftig viele Angestellte in der Landwirtschaft mehr Lohn bekommen werden. So auch am Milzgrund. Und Seifert glaubt auch, dass er künftig keine Mitarbeiter ohne Führerschein und Ausbildung mehr neu anstellen kann. „Jemandem so viel zu bezahlen, damit er den Trekkerfahrern die Tore öffnet oder unsere Mutterkuhherde umtreibt, rentiert sich nicht“, erklärt er. Er will den Weideplan so umgestalten, dass er die Herde weniger umtreiben muss.


Für 2015 rechnet Seifert mit Mehrkosten von 50 000 €, weil auch die besser bezahlten Kollegen mehr Geld verlangen werden, damit ihr Gehaltsvorsprung nicht schrumpft. Bei einem Jahresumsatz von 2,5 Millionen Euro hält Seifert das für verkraftbar. Nur seine Rechtssorgen lassen ihn manchmal unruhig schlafen. -cm-

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