Knapp drei Monate arbeitete Rudolf Großfeld (26) aus dem westfälischen Dorsten auf einem Schweinebetrieb in Iowa, im Mittleren Westen der USA. Seine Gastfamilie, Mark und Denise Nelson, bewirtschaftet etwa 1400 ha (Soja und Mais) und hält 1350 Sauen. Und das Ganze mit fünf Fremd-AK auf insgesamt neun Standorten. Aus westfälischer Sicht, wo die Betreuungszeiten jetzt schon per Erlass festgelegt werden, unvorstellbar. Ein Freund, der ebenfalls für einige Monate auf dieser Farm war, hatte mir die Stelle empfohlen, erinnert sich Rudolf Großfeld. Organisiert über das CAEPProgramm flog er dann Mitte Juli 2001 ab in die USA. Die Familie habe ihn sehr herzlich aufgenommen. Großfeld: Bei Familientreffen, Kino und anderen Aktivitäten war ich immer dabei! Auf der Farm wurde der 26-jährige voll eingespannt. Da er von einem Schweinebetrieb kommt, durfte er schon nach kurzer Einweisung die Ferkelaufzucht betreuen. Auch die Gesundheitskontrolle gehörte zu seinem Aufgabenbereich. Gelernt habe er vor allem, wie man einen solchen Riesenbetrieb mit so wenigen Leuten organisieren kann. Wir haben am Wochenende 1350 Sauen mit zwei Leuten versorgt und das klappte gut!, so Großfeld. Wichtiger war für ihn aber die Erfahrung, einmal ganz auf sich gestellt zu sein. Nach einem solchen Praktikum ist man selbstbewusster und wird mit Schwierigkeiten besser fertig, begründet Rudolf Großfeld seine Empfehlung an andere junge Leute, ebenfalls mal für ein paar Monate ins Ausland zu gehen.