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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Enge Fruchtfolgen strecken

Lesezeit: 3 Minuten

B ei der Bewertung der Wettbewerbsfä-higkeit von Raps darf die Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge nicht übersehen werden: Raps lockert als frühräumende Blatt-frucht getreidelastige Fruchtfolgen auf, hat einen hohen Vorfruchtwert, führt zu Einsparungen bei den Maschi-nenkosten mit der nachfolgenden pfluglo-sen Getreidebestellung, ermöglicht eine zeitige Getreidebestel-lung und einen Wirkstoffwechsel bei der Ungrasbekämpfung. In den letzten drei Jahren sind die Rapsprämien in Westfalen aber um fast 400 DM/ha zurückgegangen. Steigende Erzeugerpreise konnten dies nicht aus-gleichen. Der Raps hat an Wettbewerbs-fähigkeit verloren. Aber welche Alterna-tivfrüchte lohnen sich? Höhenlagen In den traditionellen Rapsanbauregio-nen Westfalens mit Höhenlagen oberhalb 250 bis 300 m ist der Anbau von Legumi-nosen und/oder eine Streckung der Fruchtfolgen über die Einbeziehung wei-terer Getreidearten (Hafer, Roggen, Tri-ticale, Stoppelweizen) möglich. Leguminosen sind besonders dort zu empfehlen, wo diese über die eigene Schweinemast verwertet werden können. Für viehstarke Betriebe mit deutlich mehr als 2 DE/ha sind Leguminosen aufgrund der N-Bindung jedoch problematisch. Ackerbaubetriebe müssen mit größeren Preisschwankungen in Abhängigkeit vom Sojapreis und einem Erlös deutlich unter dem Futterwert Schwein rechnen. Die gängige Fruchtfolge der Höhen-lagen: Weizen-Gerste-Raps oder Wei-zenTriticale/Roggen-Gerste-Raps könnte beispielsweise deutlich gestreckt werden in: Weizen-Leguminosen-Weizen-Hafer-Weizen-Gerste-Raps. Der Weizen steht dann als deckungsbeitragsstärkste Frucht jeweils nach einer guten Vorfrucht. Da-durch ist ein höherer Anteil der pfluglo-sen Bestellung möglich, während der Wei-zenanteil auf 42 % steigt. Außerdem ent-zerren Leguminosen und Hafer die Herb-starbeitsspitzen. Eine Rückführung des Rapsanteils auf max. 20 bis 25 % in der Fruchtfolge ist auch aus phytosanitären Gründen zu empfeh-len. In den traditionellen Rapsanbaugebie-ten mit nicht selten 33 % Raps hat sich der Krankheitsdruck (Sklerotinia, Kohlhernie etc.) in den vergangenen Jahren weiter er-höht. Der Pflanzenschutzaufwand ist da-durch um 50 bis 100 DM/ha gestiegen. Niederungen In den Niederungen hat der Rapsan-bau in der Regel nicht den hohen Frucht-folgeanteil. Zuckerrüben, Kartoffeln und vor allem Mais sind die wichtigsten An-baualternativen. Stoppelweizen rechnet sich aber erst bei sicheren Erträgen von 90 dt/ha. Je nach Ertragsniveau kann der Raps jedoch mit mittleren Mais- und CCM-Erträgen gleichziehen. Dabei muss die einzelbetriebliche Situ-ation beachtet werden. Wenn eigene Ern-tetechnik für Getreide vorhanden ist, fal-len für die Körnermaisernte Zusatzkosten an. Gleiches gilt, wenn die Trocknung von Körnermais fremd erledigt werden muss. Zusätzlich treten in engen Mais/Ge-treidefruchtfolgen in letzter Zeit folgende Probleme in den Vordergrund: Eine starke Fusariumbelastung des Getreides nach Maisvorfrucht (besonders bei pflugloser Getreidebestellung, anfälli-gen Getreidesorten und Infektionswetter-lagen zur Blüte). Schwierige Bestellbedingungen für Winterweizen auf schweren Böden nach späterräumendem CCM oder Körner-mais. Im ersten Fall können extreme Fusari-umbelastungen die Verwertung des Ge-treides in Frage stellen. Vorfrucht, Wei-zensorte und Bodenbearbeitung sind in Zukunft stärker zu beachten. Im zweiten Fall sind Ertragseinbußen beim Weizen bereits vorprogrammiert. Die Schäden in der Bodenstruktur blei-ben bei feuchter Witterung und milden Wintern unter Umständen über Jahre sichtbar und im Ertrag messbar. Das ak-tuelle Frühjahr zeigt hier deutliche Bei-spiele. Die monetären Ertragsverluste überschreiten dabei leicht die rechneri-schen DB-Unterschiede zwischen den ein-zelnen Früchten. In veredelungsintensiven Regionen bietet der Rapsanbau eher als der Anbau von Leguminosen die Möglichkeit, diese Problematiken zumindest zu reduzieren. Außerdem ist der Raps ein hervorragen-der Gülleverwerter.

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