Frankreichs Landwirtschaftsminister Julien Denormandie hat angekündigt auch für Restaurants und Kantinen eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch einzuführen. Dies soll den Absatz von französischen Fleischprodukten fördern. So stamme bisher die Hälfte des verzehrten Fleischs in französischen Schulkantinen aus dem Ausland, bei Geflügel liege dieser Anteil sogar bei über 60%. Die neue Vorschrift gilt ab März für alle Restaurants sowie Schul- und Betriebskantinen.
Französische Züchter hatten sich seit Langem für eine Kennzeichnung eingesetzt. Zwar gab es bereits eine für Rindfleisch, nun sind aber auch Schweine-, Geflügel- und Lammfleisch eingeschlossen. Weiterhin muss sowohl das Zucht- als auch das Schlachtland transparent gemacht werden.
In Deutschland hatte Landwirtschaftsminister Özdemir zwar angekündigt im Jahr 2022 ebenfalls eine umfassende Haltungskennzeichnung einzuführen, doch laut einem Bericht der Tagesschau soll die Gastronomie hier außen vor bleiben. Interessenverbände, wie die ISN und der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), kritisieren das und fordern nun mehr Entschlossenheit in der Umsetzung. ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke sieht ohne den Einbezug der Gastronomie bei einer Herkunftskennzeichnung keine Chance mehr Tierwohl in der Breite zu etablieren. Und ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack meint, ohne die Großverbraucher, werde die geplante Herkunftskennzeichnung filetiert.