Zu: „Mit Nematoden gegen Wurzelbohrer“, top agrar 5/2012, Seite 70.
Das Konzept der Fruchtfolgebeschränkung halte ich für sinnlos. Der ständige Fruchtwechsel vertreibt den Schädling doch auch nicht schneller. Denn die Eier des Maiswurzelbohrers bleiben bis zu 2 Jahre im Boden lebensfähig. Außerdem ist der Wechsel für viele Landwirte zu teuer.
Heutzutage ist Mais für Spitzenbetriebe das wichtigste Futtermittel. Zudem sind wir jetzt in der Ära Biogas! Die Leute wollen erneuerbare Energien.
In den Befallsregionen müssen sich Landwirte darauf einigen, eine perfekte Winterfurche anzulegen. So können die Eier im Boden nicht überleben, und die Erntereste frieren richtig ab. Mit dem verstärkten pfluglosen Maisanbau fördert man den Schädling eher. Das Pflügen (tief lockern und flach wenden) bewährt sich einfach am besten.
Des Weiteren ist die Feldhygiene das A und O! Man sollte vor dem Pflügen im Winter die Äcker ausreichend mit Branntkalk desinfizieren. Das zerstört zu 75 % das „Milieu“ der meisten Schädlinge.
Christian Zeininger,
83246 Unterwössen
Anmerkung des Autors: Die Fruchtfolgeauflagen sind für die betroffenen Betriebe teuer und bei den geringen Käferdichten nicht immer nachvollziehbar. Allerdings ist Folgendes zu bedenken:
- Der Fruchtwechsel senkt die Käferzahl so weit, dass keine wirtschaftlichen Schäden mehr am Mais zu erwarten sind. Mit bis zu 98 % Wirksamkeit ist es die effektivste Maßnahme gegen den Schädling. Im 2. Jahr überleben nur ca. 0,2 % der Eier. Daher spielt diese „Überlebensstrategie“ derzeit keine Rolle.
- Laut Laboruntersuchungen kann sehr tiefes Pflügen (30 bis 40 cm) die Käferzahl um mehr als die Hälfte senken. Bei wendendem Pflügen bis 30 cm unter Praxisbedingungen klappt das aber nicht in jedem Jahr. Das zeigen Freilandversuche in den USA. Flaches Wenden reduziert die Käferzahl nicht nachhaltig.
- Dass Düngemittel die Käferdichte beeinflussen, dazu gibt es keine Hinweise.
Dr. Peter Baufeld, JKI