Am Girls’Day öffnen jährlich Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen zwischen 9 und 16 Jahren. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind.
Erstmalig dabei waren die Bauern aus dem Kreis Borken (Nordrhein-Westfalen). Rund 30 Mädchen nahmen die Chance wahr und lernten die Arbeit eines Landwirtes kennen. So auch Rebekka Kohl (13) aus Wesel und Denise Wolsing (14) aus Bocholt, die ihren Girls’Day auf dem Milchviehbetrieb von Gisbert Tenhofen und Anke Knuf in Bocholt verbrachten. Rebekka ist fasziniert von der Technik: „Ich habe heute zum ersten Mal einen Melkroboter gesehen. Die Kühe finden das ganz normal, gehen da von alleine rein und der Roboter melkt dann vollautomatisch. Das zu sehen fand ich echt spannend.“ Mit dem Nuckeleimer fütterten die beiden die nachts zuvor geborenen Zwillingskälber. Ein absolutes Highlight für Denise war, so nah an und mit den Tieren zu arbeiten.
Frauen können den Beruf des Landwirts heute ohne Probleme ausüben. Das bestätigt auch Betriebsleiter und Ausbilder Gisbert Tenhofen (60): „Wir brauchen keine Bodybuilder auf unseren Höfen. Heutzutage ist auch in der Landwirtschaft alles so technisiert, dass es nicht darauf ankommt, ob eine 50-Kilo-Frau die Maschine bedient oder ein Kerl mit 100 Kilo.“
Organisiert haben die Aktion drei junge Landwirtinnen von der Fachschule für Agrarwirtschaft in Borken. Pia Honsel, Carolin Lösing und Bettina Hueske wollten mit ihrer Projektarbeit mehr Unternehmerinnen für die Landwirtschaft gewinnen. Das ist ihnen gelungen, und eine tolle Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft war die Aktion auch. Die Medien habe sehr breit darüber berichtet, sogar das Fernsehen.