Was haben der amerikanische Börsenspekulant George Soros, der britische Investment-Banker Lord Rothschild und amerikanische Pensionfonds gemeinsam? Sie schwimmen in Geld und sie investieren es zurzeit hauptsächlich in Farmland. Dabei gehen sie am liebsten in Brasilien auf Einkaufstour, berichtet die amerikanische Fachzeitschrift „DTN/The Progressive Farmer“.
Früher hätten sich diese Investoren allenfalls für Weizen- oder Mais-Futures interessiert. Heute kaufe man gleich die ganze Fläche, erläutert John Baize, ein ausgewiesener Südamerika-Experte, der in den USA Agrarhandelshäuser beim Exportgeschäft berät. Nach Einschätzung des Amerikaners hat allein der Soja-Anbau in Brasilien in den vergangenen 11 Jahren um knapp 11 Mio. ha zugenommen. Das entspricht der gesamten deutschen Ackerfläche.
Das sei aber erst der Anfang. Wenn die brasilianische Regierung den Bodenmarkt für ausländische Investoren wieder öffne, wovon amerikanische Analysten derzeit ausgingen, werde es einen regelrechten Run auf Farmland geben, ist Baize überzeugt.
Ob es für die zusätzlichen Produktionsmengen überhaupt einen Markt gebe, sei indes fraglich. Wenn nicht, werde die Preisblase irgendwann platzen und Rohstoffmärkte zusammenbrechen. „Eine solche Situation hatten wir in Amerika schon einmal in den Jahren 1983 bis 1986“, so der Marktexperte gegenüber DTN. „Meine Instinkte sagen mir, dass es Zeit wird, den Sektor zu verlassen, wenn Leute in die Landwirtschaft investieren, die davon keine Ahnung haben.“