Den Äußerungen von Jens Lönneker im aktuellen Streitpunkt können wir uns nur anschließen. Im Rahmen unseres Landwirtschaftsprojektes haben wir uns Schlachtbetriebe angesehen und waren überrascht, dass ausgerechnet bei dem „Buhmann“ Tönnies die umfangreichsten Vorkehrungen getroffen werden, damit die Tiere ohne Angst, Schmerzen und Stress geschlachtet werden. Nur weil Tönnies so groß, sein Geschäftsführer so reich und im Umgang mit der Öffentlichkeit nicht unbedingt geschickt ist, hat man sich diesen Schlachtbetrieb als Sündenbock ausgewählt. Inzwischen haben Wissenschaftler der Uni Bonn festgestellt, dass Tönnies so gearbeitet hat, wie es gute fachliche Praxis ist (bzw. war) und man ihm daher keine Schuld zuweisen kann. Welche Rolle die Luftumwälzung und Temperatur in den Zerlegehallen spielt, sei vorher niemandem bewusst, die Wohnsituation als Grund für die Übertragung dagegen kaum ausschlaggebend gewesen. Das berichtet leider kaum ein Medium.
Sicher hat Tönnies Fehler gemacht. Dieselben Fehler, die auch andere Schlachtbetriebe machen, indem sie wirtschaftliche Aspekte über soziale stellen. Dennoch ist der Verbraucher, der wider besseren Wissens das Billigfleisch in den Einkaufswagen packt, mitschuldig. Wer Veränderungen will, muss bei sich selbst anfangen, auch wenn es unbequem ist.Winnie Bürger,Tierschutzverein Düsseldorf e.V.,40217 Düsseldorf, NRW