Himbeeren mögen keine salzige Luft und keinen Wind, doch ihn mögen sie, behauptet Tobias Jürgens (27) von der Halbinsel Eiderstedt in Nordfriesland. Trotz des rauen Küstenklimas hat sich der Bauernsohn dem Himbeeranbau verschrieben.
Seit 2014 ist der Zweitplatzierte der 1. Staffel des Videowettbewerbs „Clip my Farm“ verantwortlich für die Himbeeren auf dem elterlichen Betrieb. Vater Reimer, Bruder Steffen und Schwester Sabrina kümmern sich um die 150 Milchkühe, seine Mutter ist für die Ferienwohnungen auf dem Hof zuständig.
Über eine Himbeersaison von April bis September 2014 begleitete den Jungbauern ein Kameratem des Senders an fünf Drehtagen. Im März 2015 strahlte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) die Dokumentation über ihn dann aus (www.topagrar.com/himbeertoni). Sehr authentisch und sympathisch zeigt der 30-minütige Film den Alltag des jungen Landwirts.
Nach dem Studentenleben stellt sich Tobias erstmals dem unternehmerischen Risiko und hat direkt Pech: Die Himbeeren, die er monatelang auf 2,5 ha hegte und pflegte, fielen auseinander, wenn sie gepflückt wurden. Dabei handelte es sich um die sogenannte Krümelfrüchtigkeit. Diese Himbeeren ließen sich nur noch weiterverarbeitet zu Saft und Marmelade vermarkten. Der Vermehrer hatte Pflanzen mit einem genetischen Defekt geliefert. Am Ende der Saison ist klar: Der Umsatz ist wegen der kranken Himbeeren deutlich gesunken.
Um das Risiko zu minimieren, spielt er mit dem Gedanken, die Anbaufläche zu vergrößern und ein größeres Café zu bauen. Denn im Moment kann der Hobby-Surfer vom Himbeeranbau noch nicht leben. Deshalb ist Tobias gerade auf Jobsuche, möchte den Himbeeranbau nebenbei aber langfristig ausbauen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Film und die Zusammenarbeit mit dem NDR hat echt Spaß gemacht“, erzählt Tobias. Die Autorin des NDR entdeckte ihn übrigens über sein Teilnehmer-Video von „Clip my Farm“. Damals drehte er ein Video über sein Lebensgefühl als Landwirt und Windsurfer.