Familie Lenz aus Oberbayern finanzierte einen neuen Mutterkuhstall über Genussrechte.
Da waren Martin (26) und Franz (53) Lenz aus Zorneding bei München baff: Nach nur zwei Hofführungen für Interessierte hatten sie alle Genussrechte verkauft. 67 Anleger investierten insgesamt knapp 100 000 € in den neuen Stall und die neue Mutterkuhherde des Biohofes. Das war etwa ein Drittel der gesamten Investitionssumme. Der Stall steht seit 2014. Franz Lenz und Sohn Martin entschieden sich für die vom Aussterben bedrohten Pinzgauer Rinder. Deren Fleisch ist marmorierter und eignet sich besser für die Direktvermarktung. Außerdem verhält sich die Rasse ruhig. Das war der Familie wichtig, weil sie die Tiere mit Hörnern hält.
4 % Zinsen bekommen die Anleger jährlich in Form von Wertgutscheinen für den Hofladen. Diese können Sie nicht nur gegen Rindfleisch eintauschen, sondern auch gegen alle anderen Produkte des Betriebes, der neben 12 ha Grünland auch über 65 ha Ackerland für den Kartoffel- und Getreidebau verfügt. Die Genussrechte haben eine Laufzeit von sieben Jahren. Danach können die Anleger jährlich kündigen und ihren Anteil zurückverlangen.
Dem Genussrechte-Spezialisten Xaver Diermayer, ehemaliger Berater für nachhaltige Investments bei der HypoVereinsbank, bescheinigt Franz Lenz eine gute Betreuung (Kontakt: diermayer@genussinvest.de). Er würde im Nachhinein nur eines anders machen: Den Höchstbetrag pro Anleger von 2 000 auf 1 000 € senken, damit er noch mehr Leute beteiligen kann. „Das ist gute Werbung und beste Öffentlichkeitsarbeit“, schwärmt er.