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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

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Im Großen und Ganzen läuft es rund

Lesezeit: 4 Minuten

Mit „gut“ bewerten die Agrar-Azubis ihre Ausbildung. Viele wünschen sich aber mehr Betreuung. Und die Betriebs­leiter mehr Sorgfalt.


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Harte Arbeit, kaum Freizeit und wenig Geld. Das stört die allermeisten landwirtschaftlichen Auszubildenden nicht. Sie sind mit ihrer Ausbildung sehr zufrieden und vergeben beim 2. top agrar-Ausbildungscheck ein fast glattes „gut“ (2,1). Damit ist das Ergebnis noch eine Spur besser als beim 1. Ausbildungs-Check in 2010. Damals bewerteten die Azubis die Ausbildung mit der Schulnote 2,2.


Trotzdem haben die angehenden Landwirte noch Wünsche. Viele hätten gerne mehr Betreuung und Unterstützung von ihrem Chef. Die Ausbilder könnten z. B. viel häufiger den Ausbildungsnachweis kontrollieren, meinen ihre Lehrlinge. Nicht einmal die Hälfte der Ausbilder tut das regelmäßig (Übersicht 1).


Mehr Fortbildung:

Auch die Weiter­bildung könnte intensiver sein. Viele wünschen sich mehr überbetriebliche Informationen. Wie auch schon 2010 schicken nur knapp ein Drittel der Betriebsleiter ihre Azubis regelmäßig zu externen Veranstaltungen.


Die Ausbilder haben da eine ganz andere Wahrnehmung. 76 % gaben in unserer Umfrage an, dass sie regelmäßig den Ausbildungsnachweis kontrollieren. Und knapp die Hälfte schickt die Azubis auch zu Fachtagungen und anderen Veranstaltungen.


Ein Widerspruch muss das nicht unbedingt sein. Erstens stammen Azubis und Ausbilder nicht unbedingt von den gleichen Betrieben und zweitens nehmen erfahrungsgemäß vor allem überdurchschnittlich gute Ausbilder an der Umfrage teil, die mehr Wert auf die Betreuung ihrer Auszubildenden legen.


Vergleichbare Ergebnisse haben wir auch beim Thema Prüfungsvorbereitung gefunden. Fast 80 % der Lehrherren unterstützen nach eigenen Angaben ihre Lehrlinge dabei regelmäßig. Die Azubis nehmen diese Hilfestellung nicht ganz so intensiv wahr. Nur 55 % fühlen sich hier gut betreut. Das sind sicher keine schlechten Werte, zeigt aber, dass es noch „Luft noch oben“ gibt.


Sehr positiv äußern sich die Auszubildenden dagegen über die Arbeitsinhalte. Die selbstständige Erledigung von Stall- und Feldarbeiten ist offenbar die Regel (Übersicht 1). Das bestätigt uns auch Kilian Fenske aus Bissendorf (Niedersachsen). „Ich kann mir aus einer Liste die Arbeiten für den Tag selbstständig aussuchen und auch teilweise die Reihenfolge eigenständig festlegen“, berichtet Kilian. Ein gutes Beispiel, wie innovative Arbeitsmodelle die Arbeitsmotivation stärken können.


Herkunft nicht entscheidend:

Ein heikles Thema ist die fachliche Qualität der Azubis. Die Lehrherren beurteilen diese sehr unterschiedlich. Das sie in den letzten Jahren besser geworden ist, meinen nur 9 %, schlechter hingegen 28 %. Die Streuung zwischen guten und schlechten Azubis ist größer geworden. Das sehen 81 % der Ausbilder so.


Wo die Azubis herkommen, ob vom Hof oder nicht, ist dabei absolut kein Thema. 24 % der Ausbilder haben mit der außerlandwirtschaftlichen Herkunft ihrer Azubis eher schlechte Erfahrungen gemacht, genauso viele (25 %) eher bessere. Über die Hälfte der Chefs sieht keinen qualitativen Unterschied darin, ob ein Lehrling landwirtschaftliche Wurzeln hat oder nicht.


Viele Ausbilder sind offenbar mit der Arbeitsqualität ihrer Azubis nicht ganz zufrieden. Die Ergebnisse fielen hier eher mittelmäßig aus (Übersicht 2). Die Mehrheit der Lehrherren mit 67 % findet die Sorgfalt bei der Arbeit ihrer jungen Angestellten allenfalls befriedigend. Nur 16 % der Ausbilder beurteilten sie mit gut und sehr gut.


„Ich wünsche mir machmal mehr Gründlichkeit. Es kam schon häufiger vor, dass der Schlepper oder der Schweinestall nach dem Waschen nicht richtig sauber war oder Azubis beim Grubbern Streifen liegen ließen“, bringt es ein Ausbilder aus Bayern auf den Punkt.


Gute Praktiker:

Wesentlich zufriedener sind die Chefs mit den praktischen Fähigkeiten ihrer Azubis. 42 % der Lehrherren vergeben hier Spitzennoten. Das sieht dann bei den theoretischen Kenntnissen der jungen Leute schon wieder ganz anders aus. Mehr als zwei Drittel der Ausbilder bewerten diese mit einem befriedigend.


Hier könnten die Lehrherren vielleicht auch selber für Abhilfe sorgen. Nach eigenen Angaben nehmen sich nämlich nur 36 % der Ausbilder mehr als zwei Stunden pro Woche Zeit für die Betreuung der Azubis und 55 % bis zu zwei Stunden. 9 % kümmern sich nur dann um ihre Azubis, wenn es die betriebliche Belastung zulässt.


Insgesamt scheinen die Ausbilder inzwischen aber etwas mehr Zeit für ihre Azubis aufzuwenden. 2010 waren es nur 31 %, die sich über zwei Stunden Zeit pro Woche nahmen. Auch der Anteil der Chefs, die ihre Azubis neben der täglichen Arbeit nur dann betreuen, wenn es die Arbeitssituation zulässt, war mit 16 % deutlich höher.

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