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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Interview - „Wer oben mitspielen will, ist bei uns richtig!“

Lesezeit: 4 Minuten

Fachhochschule oder Universität? Für wen kommt was infrage? Wir haben zwei Professoren gefragt, was sie angehenden Studenten empfehlen.


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Uni oder FH? Wer ist wo gut aufgehoben?


Spreidler: An der Fachhochschule bilden wir unsere Studenten so aus, dass sie ein landwirtschaftliches Unternehmen führen, aber auch Führungs- und Beratungstätigkeiten im vor- und nachgelagerten Bereich übernehmen können. Zudem machen wir sie mit der angewandten Forschung vertraut.


Hülsbergen: An der Uni sprechen wir weniger über das optimale Anbauverfahren beim Mais, sondern viel mehr darüber, welche Potenziale der Mais noch hat. Nicht umsonst heißt unser Studiengang „Agrar-Wissenschaften“. Diese Schlüsselkompetenzen sind gefragt, wenn die Absolventen später eine Führungsaufgabe in einem großen Unternehmen des vor- und nachgelagerten Bereichs oder in der Agrarberatung und -verwaltung übernehmen. Dann zahlt sich eine universitäre Ausbildung aus!


Die meisten Uni-Studenten wollen nach dem Bachelor-Abschluss ­weiterstudieren. Warum?


Hülsbergen: An der Uni lehren wir in den ersten zwei Jahren vor allem Grundlagen wie Mathe, Statistik, Chemie und Physik. Erst später folgen die landwirtschaftlichen Themen. Daher fühlen sich die meisten Studenten auch nach sechs Semestern und mit dem Bachelor in der Tasche noch nicht wirklich „fertig ausgebildet“. Das macht das Masterstudium interessant.


An der FH ist die Mehrheit der Studenten mit dem Bachelor zufrieden. Wem empfehlen Sie dennoch den Master?


Spreidler: Der FH-Bachelor ist ein vollwertiger Berufsabschluss, der die Absolventen für ein breites Berufsfeld qualifiziert. Den Master soll machen, wer seinen Horizont noch mal erweitern und sich weiter spezialisieren will.


An der Universität halten 75 % der Studenten die Lehre für zu theoretisch. Es fehle die Praxis, so die Kritik. Ist die berechtigt?


Hülsbergen: Nur bedingt. Bei uns bewerben sich immer mehr Studenten, die nicht vom Hof stammen. Oft sind das junge Leute mit einem Einser-Abitur. Die haben ganz klare Vorstellungen von ihrer künftigen Tätigkeit und wollen später z.B. in der Forschung oder in der Wirtschaft arbeiten. Dieser Studententyp verlangt ein solides theoretisches Fundament und erst in zweiter Linie Praxisbezug. Es gibt aber auch solche, die mit Blick auf ihre späteren beruflichen Ziele näher an die Praxis wollen. Das kann eine Uni nur bedingt leisten. Die Studenten haben heute aber viel mehr Möglichkeiten, ihre Studienschwerpunkte selber zu gestalten. Dabei können sie selbst entscheiden, wie praxisnah ihr Studium sein soll.


Ein Kritikpunkt ist immer wieder Qualität und Praxisnähe der Landtechnik-Vorlesungen. Ihre Fakultäten schneiden in diesem Punkt sehr gut ab. Worauf legen Sie in der Landtechnik Ihr Hauptaugenmerk: auf die Praxis, die ­Entwicklung oder die Forschung?


Spreidler: Unsere Absolventen sollen in der Lage sein, mit den Konstrukteuren auf Augenhöhe zu diskutieren, welche Funktionalität z.B. ein Getriebe haben muss, damit der Schlepper auf dem Feld optimal funktioniert. Sie sollen neue Entwicklungen anstoßen und die Technik aus praktischer Sicht beurteilen können.


Hülsbergen: Die Landtechnik-Hersteller erwarten auch von uns keine Absolventen, die neue Maschinen konstruieren. Das machen die Maschinenbauer. Bei uns suchen sie eher Leute, die sich vorstellen können, wie die Maschine der Zukunft aussehen soll. Ob sich z.B. Investitionen im Bereich „controlled traffic“ lohnen oder nicht.


Sowohl an den Unis als auch an den FH fühlt sich nicht einmal die Hälfte der Studenten auf eine Karriere in der Industrie vorbereitet. Woran liegt das?


Hülsbergen: Wir haben nicht den Anspruch, jeden für alles zu qualifizieren. Die Studenten sollten aber spätestens im Master eine Idee entwicken, wo sie ihre beruflichen Schwerpunkte sehen und ihre Karriere entsprechend planen. Wer dann zum Beispiel in die Industrie will, der kann sein Studium entsprechend ausrichten. Dabei muss man aber wissen, dass kaum jemand bei seinem ersten Arbeitgeber bleibt. Wer in der Industrie anfängt, muss dort nicht sein Berufsleben verbringen. Das müssen wir auch berücksichtigen und die Studenten breit gefächert ausbilden.


Spreidler: Wir bilden unsere Absolventen berufsfähig, nicht berufsfertig, aus. Jeder braucht in seinem speziellen Berufsbild zwei bis drei Jahre, bis er wirklich sagen kann, dort bin ich zu Hause. Wir vermitteln neben einer soliden fachlichen Ausbildung auch Problemlösungskompetenz, Teamfähigkeit und Arbeitsorganisation. Das ist unser Anspruch!-cm-

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