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Junge Landwirte: Mit Elan auf den Hof

Lesezeit: 3 Minuten

Ihre Begeisterung wirkt ansteckend: Wenn Miriam Flömer (24) von ihren Zukunftsplänen als Landwirtin erzählt, bekommt man unwillkürlich Lust, die Gummistiefel anzuziehen und mit ihr in den Kuhstall zu eilen. Die temperamentvolle junge Frau will in fünf Monaten den Betrieb ihrer Eltern im ostwestfälischen Espelkamp in der Nähe von Minden übernehmen, mit 65 Milchkühen, 400 Mastschweineplätzen, 140 ha Acker und 30 ha Grünland. Um zu Hause endlich voll einsteigen zu können, will Miriam Flömer ihre Lehre und das Studium im Eiltempo absolvieren. Dass Landwirtin ihr Traumberuf ist, ist für Miriam Flömer ausgemachte Sache: Kein Jobangebot der Welt kann mich vom Hof abhalten. Konkret ist zunächst folgende Arbeitsteilung vorgesehen: Vater Ernst Flömer (51) kümmert sich um Ackerbau und Schweine, während seine Tochter eigenverantwortlich das Milchvieh übernimmt. Außerdem eingeplant sind die zwei Lehrlinge und ihre Mutter Annegret Flömer (48), die sich weiter um das morgendliche Melken kümmern will. Dass bei zwei Söhnen ausgerechnet die Tochter den Betrieb übernehmen will, wundert die Eltern nicht: Miriam war schon immer in die Kühe vernarrt. In der Lehre hat sie sich dann mit dem ,Landwirtschaftsvirus infiziert. Dass die junge Frau die Herde allein betreuen kann, hat sie in den Semesterferien und an den Wochenenden gezeigt. Ohne Kühe hätte ich keine Lust zur Landwirtschaft, bekräftigt sie. Im Stall will sie zunächst die Kosten senken und die Leistung von derzeit rund 8 500 kg pro Jahr steigern. Erstes Projekt soll der Umbau der Liegeboxen sein. Um den Kuhkomfort zu erhöhen, wie Flömer erklärt. Vorantreiben will sie auch die Grünlandpflege. Allein auf eine hohe Milchleistung zu setzen, ist aber nicht ihr Ziel: Nur wenn die Tiere gleichzeitig gesund sind und die Kosten unten bleiben, macht die Arbeit Spaß und rechnet sich. Langfristig schwebt Miriam Flömer größeres vor: Wir werden voraussichtlich den Stall erweitern und die Herde aufstocken.Vielleicht kann man aber auch im Rahmen einer Betriebskooperation eine gute Größe von 150 bis 200 Kühen erreichen. Auch auf dem Schlepper zuhause Neben der Arbeit im Stall sitzt Miriam Flömer auch regelmäßig auf dem Schlepper. Auf den 140 ha Ackerland stehen Weizen, Mais, Gerste, Raps und 35 ha Chipskartoffeln. Besonders das Pflügen und die Maisernte haben es der Junglandwirtin angetan. Dass sie dabei so gut mit den Maschinen klar kommt, hat sie ihrem Vater zu verdanken: Er hat mich immer angestachelt, alles auszuprobieren und nie gesagt: Das kannst Du nicht, erinnert sie sich. Den Ackerbau wollen Flömers nach Möglichkeit noch ausdehnen. Auf jeden Fall will Miriam Flömer aber die Betriebsentwicklung und eine eigene Familie mit Kindern unter einen Hut bekommen. Wie wichtig es ist, dass der Partner Verständnis für den Hof aufbringt, hat sie bereits selbst erfahren. Eine Beziehung scheiterte an den ungewöhnlichen Arbeitszeiten auf dem Hof. Bei ihrem jetzigen Freund ist das allerdings nicht zu befürchten: Er bewirtschaftet ebenfalls einen Milchviehbetrieb ganz in der Nähe. Bedenken, dass die Milcherzeugung eine Familie künftig nicht ernähren könnte, hat sie derzeit nicht: Auch heute verdienen die 25 % besten Milchviehbetriebe gutes Geld und genau da möchte ich hin. Vater Flömer teilt den Optimismus seiner Tochter nicht immer: Vor allem die Geiz-ist-geil-Mentalität vieler Verbraucher regt mich auf. Milch kann doch nicht billiger sein als Mineralwasser. Andererseits kann er den Tatendrang seiner Tochter voll verstehen. Junge Landwirte brauchen Chancen, so seine Meinung, und die soll Miriam bekommen. Gesa Walz

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