Wenn man sich die Börsenpreise an der EEX (European Energy Exchange) in Leipzip anschaut mit Spitzenpreisen von 70 ct/kg Milch, kann so mancher Landwirt in Versuchung kommen und denken: „Ich sollte meine Milchpreise direkt an der Börse absichern!“.
Doch leider ist das für den normalen Landwirt mit hohen Hürden verbunden. Bis vor kurzer Zeit war es relativ einfach über einen Broker an der Börse zu handeln und mit Futures Milchpreise abzusichern.
Das war möglich, weil die Nord/LB als sogenannte Clearing-Stelle auftrat. Sie stellte sicher, dass alle Abrechnungen ordnungsgemäß erfolgten und sorgte auch für die nötige Fixierung der Sicherheiten. Seitdem die Nord/LB diese Rolle nicht mehr anbietet, und die Landwirte auf ausländische Clearingstellen, wie die dänische SaxoBank, angewiesen sind, können die geforderten Sicherheiten kaum mehr geleistet werden.
Zudem sind die Ansprüche an den Landwirt, die eigenen Positionen und die Nachschusspflichten zu überwachen, stark angestiegen. Ein Aufwand den kaum ein Landwirt leisten kann. In der Regel treten daher hauptsächlich institutionelle Akteure an der Milchbörse auf.
Einige wenige Molkereien, wie z.B. die Ammerländer Molkerei zusammen mit der VR AgrarBeratung AG ermöglichen ihren Mitgliedern dennoch eine börslich fixierte Milchpreisabsicherung.