Die Fiener Agrargenossenschaft in Ziesar sichert ihre Maisflächen mit einer Indexversicherung ab, die auf definierten Regenmengen in einem bestimmten Zeitraum basiert.
Mit schlimmen Dürren kennt sich Elard von Gottberg inzwischen aus. Trockenphasen im Frühjahr und vor dem Sommer häufen sich auch auf den Flächen der Fiener Agrargenossenschaft e.G. in Ziesar (Brandenburg). Der Acker- und Futterbaubetrieb umfasst rund 3000 ha, auf 900 ha wächst Mais für die 1500 Rinder des Betriebs.
Im extremen Dürrejahr 2018 glich die staatliche Dürrehilfe Teile der Schäden aus. 2019 versicherte von Gottberg 1000 ha Mais im Wert von 1200 €/ha bei der München&Magdeburger Agrarversicherung (MMA). Die garantierte Entschädigung sollte dabei 30% (360000 €) betragen, bei Kosten von 1,7% (20400 €) der Gesamt-Versicherungssumme.
Entscheidend bei dieser Police ist eine definierte Niederschlagsmenge in einem Zeitraum. „Der Versicherungsfall sollte eintreten, wenn an der nächsten Station des Deutschen Wetterdienstes vom 1. Mai bis 31. August 2019 nicht mehr als 138,7 mm Regen fallen“, erinnert sich der 48-Jährige. Ende August blieb der Regenzähler bei 138,4 mm stehen – die Versicherung zahlte aus. „Das war eine knappe Wette auf Regenmengen, aber wir hatten ja auch einen echten Schaden bei den Maiserträgen“, analysiert der Geschäftsführer. 2020 ging die „Wette“ nicht auf, aber der Beitrag war durch die gesenkte Versicherungssteuer zumindest etwas günstiger als 2019.
Ohne Risiko ist die MMA-Indexversicherung also nicht, Starkregen könnte innerhalb von Stunden zur Überschreitung der vereinbarten Regenmenge führen, Dürreschäden aber trotzdem auftreten. „Daher halte ich die Versicherungssumme pro Hektar relativ niedrig, um weniger Prämie zahlen zu müssen“, erklärt von Gottberg seine Strategie. ▶
Christian Brüggemann