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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Kočin: Jeden Tag 20 000 l Milch nach Italien

Lesezeit: 3 Minuten

Die 140 Eigentümer der Kooperative Ko?in sind im Markt angekommen. Das Unternehmen setzt strikt auf Export und Expansion.


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Mit einem beeindruckenden Betriebsspiegel begrüßt uns Josef Puvák, Direktor der Agrar- und Handelskooperative Ko?in, im Speisesaal der Genossen auf dem Betrieb in der Nähe von Pieštany, einem von drei Standorten. Angebaut werden auf 1 350 ha Winterweizen, Sommergerste, Mais, Zuckerrüben und Luzerne; letztere für die 1 700 Rinder, davon 800 Kühe. Dazu kommen 3 500 Schweine plus einige hundert Sauen. Die Schweinehaltung ist allerdings inzwischen weitgehend in ausländischer Hand. Rund 32 000 der 40 000 Sauen in der Slowakei gehören heute dänischen Landwirten und internationalen Konzernen.


Puvák ist unverkennbar ein Chef der alten Garde, der die 1957 gegründete Kooperation strikt in die neue Zeit führt, wobei der Hauch des Sozialismus allgegenwärtig ist. Abgesehen von der Marktwirtschaft und neuer westlicher Technik, u. a. von deutschen Herstellern, hat das Unternehmen seine Struktur weitgehend erhalten. Es gibt 140 Eigentümer, davon 40 aktive, und 65 Angestellte.


„Die Bauern konnten 1989 selbstständig werden. Viele blieben aber in unserer Genossenschaft“, begründet der Leiter diesen Umstand. Die Flächen pachtet die Genossenschaft heute von 600 Eigentümern, darunter 300 ha vom Staat. „Oftmals sprechen wir aber von Pachtgrößen um 1 ha“, so Puvák. Landkauf sei dagegen wegen der vielen Eigentümer schwierig, weil sich früher niemand um die Besitzverhältnisse gekümmert habe. Davon abgesehen ist der Kauf mit 2 500 €/ha teuer. Das lohnt sich kaum, denn schon für 32 bis 100 €/ha kann man pachten.


Der Direktor ist froh über den EU-Beitritt, allerdings bleibe die Slowakei eines der ärmsten Länder der EU. „Wir müssen dringend unsere Infrastruktur ausbauen und die Qualität der Produkte verbessern“, erklärt er selbstkritisch. „Alles bei uns im Land ist unterfinanziert.“


In EU benachteiligt:

Enttäuscht zeigt er sich hingegen von der Regierung. „Die hatten uns die Angleichung der Agrarprämien an das Niveau der EU-15 versprochen. Das wird jetzt nichts“, so Puvák. Er rechnet vor, dass er 150 €/ha an Direktzahlungen bekommt, während Brüssel den Nachbarn in Österreich 200 €/ha überweist.


Seine Genossenschaft steht u.a. mit eben diesen im Wettbewerb. So exportiert das Unternehmen jeden Tag 18 000 bis 20 000 Liter Milch nach Italien. Die Milchleistung der 800 rotbunten Holsteins liegt bei 9 500 kg/Kuh. Gemolken wird im 36er-Boumatic-Melkstand. Die Milchpreise schwankten in den letzten drei Jahren zwischen 29 und 31 Cent/l. „Die Slowaken trinken kaum Milch, daher sind die Preise so niedrig und zwingen uns zum Export“, erklärt der Chef weiter. Begehrtes Exportgut sind schließlich noch die Lebendschweine aus Ko?in, die nach Ungarn gehen.

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