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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

topplus Mit spitzer Feder

Koch und Künast?

Lesezeit: 3 Minuten

Altenteiler sind nicht zu beneiden. Einerseits erleichtert, die Bürde der Verantwortung endlich in jüngere Hände abgegeben zu haben. Andererseits gequält vom Zweifel, ob dieser Schritt nicht noch zehn Jahre hätte warten können. Wer garantiert schon, dass die das hinkriegen, mit der Arbeit und der Verantwortung, die jungen Hüpfer mit gerade mal vierzig? Frische Ideen – schön und gut, aber deswegen gleich alles anders machen? Wer sich damit abfindet, geht jagen, golfen oder zum Bauernverband. Wer nicht damit klarkommt, wird Besserwisser und Berater, vorzugsweise ungefragt.

Was auf den Höfen gang und gäbe ist, ist in der Politik nicht anders: Die einen werden gegangen oder gehen, wenn’s Zeit ist, die anderen würden ja auch, wenn’s denn ohne sie ginge. Tut’s aber nicht. Besonders schwer ist’s für die, die mal Minister waren. Einparken, Einkaufen, sich Einreihen - will alles neu gelernt sein. Überliefert sind verschiedene Wege: Vom wortgewaltigen Politiker zum Trauerredner, vom hohen Tier zur Aufzucht des Kleinviehs. Ratsam ist’s, die Zeit bis zum endgültigen Abschied im Abklingbecken zu verbringen. Beliebt sind Ehrenämter in der ASG und noch eine Periode im Bundestag. Danach kommt nicht mehr viel, außer mal ein Grußwort bei der Senioren-Union oder die Leitung eines Gremiums, das sich mit der pfluglosen Bodenbearbeitung im späten Mittelalter, im Ausnahmefall auch mal mit der Zukunft der Tierhaltung befassen soll. Dass daraus Großes entstehen kann, zeigt der Fall des Ruheständlers Jochen Borchert. Zur Leitung eines Kompetenznetzwerks ohne Lizenz zum Gestalten gebeten, hat der Alt-Minister seine bunte Runde auf einen Plan zur Neuerfindung der Tierhaltung eingeschworen. Der treibt auch drei Jahre nach seiner Vorstellung die Politik vor sich her.

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Ungern treiben lässt sich erfahrungsgemäß Ex-Ministerin Renate Künast. Die Mutter der unerfüllt gebliebenen Agrarwende sieht die Zeit gekommen, ihr Werk zu vollenden. Kampferprobt weiß die Dauerbrennerin, was zu tun ist: Das Gleiche wie damals. Neue Konsense sind gut, alte Konzepte besser. Renate forever, sagen die einen, Oma erzählt vom Krieg die anderen. Der derzeitige Minister scheint nicht komplett überzeugt. Ist er nicht der Koch? Schon wird in Grünen-Kreisen geraunt, Künast könnte in der Fraktion die Connemann machen. Was das für den Bundeslandwirtschaftsminister bedeutet? Dazu sollte Özdemir bei Zeiten das Gespräch mit seiner Vorgängerin suchen. Julia Klöckner hätte einiges zu erzählen.

Foto: Stelzer

△ Rainer Münch, Agrarjournalist aus Berlin.

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