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Kritik an Zinsen und Gebühren...

Lesezeit: 5 Minuten

Die meisten Bauern sind mit ihrer Hausbank nach wie vor recht zufrieden. Doch deren gutes Image hat in jüngster Zeit einige Kratzer bekommen. Kritik hagelt es vor allem bei der Zinsgestaltung sowie bei den Kosten und Gebühren. Und über die neuen Spielregeln bei der Kreditgewährung (Rating) wurden die meisten Betriebsleiter von ihrer Bank bisher nur unzureichend oder gar nicht informiert! Das ist das Ergebnis einer aktuellen top agrar-Umfrage, an der rund 300 Milchvieh-, Bullen- und Schweinehalter sowie Marktfruchtbetriebe teilgenommen haben. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Von ihnen arbeiten 74% mit einer Volksbank oder Raiffeisenbank zusammen. Von gut 22 % der Betriebe wurde eine Sparkasse als Hausbank genannt. Auf Privatbanken und überregionale Kreditinstitute entfielen nur wenige Fragebögen; hier mussten wir wegen der zu geringen Zahl auf eine detaillierte Auswertung verzichten. Immerhin wickeln fast zwei von drei Landwirten (64 %) ihre Geld- und Kreditgeschäfte ausschließlich mit der jeweiligen Hausbank ab. Nur 27% der befragten Betriebsleiter gaben an, dass sie regelmäßig mit mindestens zwei Kreditinstituten zusammenarbeiten. Lediglich jeder zehnte Landwirt verteilt seine Konten sogar auf drei und mehr Institute. Als erstes haben wir die Betriebsleiter gefragt, wie sie insgesamt die Zusammenarbeit mit ihrer Hausbank bewerten. Ergebnis: Eine recht gute Durchschnittsnote von 2,33 in Schulnoten gerechnet also keine glatte Zwei, aber durchaus ein gutes Zeugnis. Die Volksbanken-Kunden vergaben dabei eine Durchschnittsnote von 2,3, bei den Sparkassen waren es 2,4, bei den überregionalen Instituten 2,6. Wesentlich kritischer bewerten die Landwirte jedoch die einzelnen Leistungen ihrer Hausbank. Kritik hagelte es vor allem an der Zins- und Konditionsgestaltung (Note 3,0) sowie an den Kosten und Gebühren (3,3). Offenbar haben nicht wenige Landwirte das Gefühl, dass ihre Bank hier deutlich kundenfreundlicher sein könnte. Das zeigt auch ein Blick in Übersicht 2. Danach beurteilten jeweils über 80 % der befragten Betriebsleiter die Kosten und Gebühren bei ihrer Hausbank nur mit Note 3 oder schlechter. Jeder dritte Betriebsleiter benotete die Gebührenpolitik sogar nur mit ausreichend oder gar mangelhaft. Bei der Zins- und Konditionsgestaltung sind ebenfalls über 70% der Betriebsleiter der Meinung, dass ihre Hausbank hierfür nur die Note 3 oder schlechter verdient. Deutlich besser schneiden die Kreditinstitute bei der Kundenberatung ab (Durchschnittsnote 2,5). Aber auch hier gibt es durchaus noch einigen Verbesserungsbedarf, wie ein Blick in Übersicht 2 zeigt. Die besten Noten (1,9) heimsten die Kreditinstitute in puncto Vertrauen und Diskretion ein (Volks-, Raiffeisenbanken 1,83 Sparkassen 2,0). Hier scheint die Geschäftsbasis also nach wie vor zu stimmen. Das gilt auf den ersten Blick auch für die Frage, wie viel Verständnis die Hausbanken für die Landwirtschaft haben. Hier vergaben die Betriebsleiter eine Durchschnittsnote von 2,3, mit nur minimalen Unterschieden zwischen Volksbanken/ Raiffeisenbanken und den Sparkassen. Doch immerhin fast jeder dritte Betriebsleiter wünscht sich mehr landwirtschaftliche Sachkunde von seiner Hausbank, wie Übersicht 2 zeigt. Denn wenn hier über 30 bzw. 35 % der Befragten nur die Note 3 oder schlechter vergeben, ist das Klassenziel nicht voll erreicht. Über Kredit-Rating nicht informiert Auf die Frage, ob sich die Zusammenarbeit mit der Hausbank in jüngster Zeit verändert hat, antworteten zwei von drei befragten Betriebsleitern mit nein. In 12 % der Fälle hat sich die Zusammenarbeit tendenziell sogar verbessert. Allerdings bemängelt auch jeder fünfte Landwirt (22 %), die Zusammenarbeit mit seiner Hausbank habe sich eher verschlechtert (Übersicht 3). Das zeigt sich vor allem bei der Kreditvergabe. Nur weniger als die Hälfte der Betriebsleiter (47%) glaubt, dass die Banken hier im Prinzip wie bisher verfahren. Dagegen berichten immerhin 38% der Befragten, dass die Banken bei der Kreditvergabe an landwirtschaftliche Betriebe zumindest teilweise zurückhaltender geworden seien. Weitere 15 % der Betriebsleiter sind sogar der Meinung, dass dies generell der Fall ist (Übersicht 4). Schon seit einiger Zeit nehmen die Banken die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden verstärkt und systematisch unter die Lupe (top agrar 9/2003). Aber in vielen Fällen scheint dies bisher nur hinter den Kulissen und ohne Wissen der Kunden abzulaufen. So gaben fast zwei von drei befragten Betriebsleitern an, ihnen sei nicht bekannt, ob die Hausbank für ihren Betrieb schon einmal ein solches Kredit-Rating durchgeführt hat. Weitere 20 % wussten davon, kennen aber die Ergebnisse nicht. Nur in 16,5% der Fälle hat die Bank die Rating-Ergebnisse dem Landwirt mitgeteilt oder diese mit ihm besprochen. Im Klartext: Hier sind die Institute gefordert, die Bauern wesentlich besser zu informieren und aus dem Kredit-Rating keine geheime Kommandosache zu machen! Dies gilt umso mehr, als die Banken ihrerseits immer mehr Unterlagen (Jahresabschlüsse, Betriebszweig-Abrechnungen, Liquiditätsanalysen usw.) von den Bauern verlangen. Die Betriebsleiter haben dafür durchaus ein gewisses Verständnis. Immerhin fast 40 % der Befragten halten es sogar für sinnvoll, wenn sich die Banker ein detailliertes Bild der Leistungsfähigkeit ihres Betriebes machen. Weitere 39 % halten diese Entwicklung für unvermeidlich. Immerhin jeder fünfte Betriebsleiter (21%) befürchtet allerdings auch, dass die Banken die Bürokratie und den Papierkrieg überziehen könnten. Wir halten fest Die aktuelle top agrar-Umfrage zeigt, wo die Bauern in der Zusammenarbeit mit ihren Hausbanken der Schuh drückt. Neben teilweise recht guten Noten konzentriert sich die Kritik vieler Betriebsleiter vor allem auf die Zins- und Konditionsgestaltung ihrer Hausbank. Daneben sorgen die Kosten und Gebühren für Diskussionsstoff. Höchste Zeit wird es für viele Kreditinstitute, ihre landwirtschaftlichen Kunden besser über das Kredit-Rating und die künftigen Spielregeln bei der Kreditvergabe (Stichwort: Basel II) zu informieren. -hgt

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