Der bayerische Liedermacher Hans Söllner (58) ist dafür bekannt, dass er gerne beherzt zulangt und nichts und niemanden schont. Nur mit Mundharmonika und Gitarre auf der Bühne geißelt er aus seiner Sicht bestehende politische oder gesellschaftlichen Missstände oft mit beißender Kritik. Besonders gern und deutlich, wenn es gegen die CSU geht.
Jetzt hat er offensichtlich noch ein weiteres Feindbild entdeckt: die Bauern. In seinen Facebook-Einträgen zieht er kräftig über Landwirte her. So schreibt er zum Beispiel am 7. September: „Ich esse Euer Fleisch nicht, weil ich Angst habe, so zu werden wie ihr. Gewalttätig und zornig, wütend und ängstlich, feige und hinterhältig, egoistisch, kriegerisch, mordend, verfolgend und vergewaltigend.“ Im weiteren Verlauf spricht er von „Tierschindern“ und „geldgierigen Massentierhaltern, die in ihrer Folterkammer Bauernhof leben“. Deshalb „sch..ße er auf das Fleisch der Bauern“.
Bei so viel Anklage, Beleidigung und tiefer Ablehnung stockt selbst den Bauern der Atem, die Söllners derbe Art sonst immer gut finden.
Da der Liedermacher allein bei Facebook 170 000 Fans hat, entfalten seine Tiraden gegen die Bauern große Breitenwirkung. Den Eintrag mit dem o. g. Zitat haben rund 21 000 Personen angeklickt und gelesen. 2 300 haben ihn sogar kommentiert. Die meisten finden Söllners Anti-Bauern-Post gut und unterstützen ihn. Die wenigen Mutigen, die sich für die Landwirtschaft stark machen, werden argumentativ niedergemacht.
top agrar meint: Gerade Prominente müssten sich in der Art und Weise, wie sie ihre Kritik vortragen, immer hinterfragen, was sie damit bei den Betroffenen auslösen. Politiker hart anzugehen, mag noch vertretbar sein, aber einen ganzen Berufsstand pauschal zu verunglimpfen, geht gar nicht.