Zu: „Mehr Raps und Mais in die Fruchtfolge?“, top agrar 8/2010, Seite 24.
Um das Ziel der Bundesregierung von 6 % Biomethan im Erdgasnetz bis 2020 zu erreichen, sind noch erhebliche Anstrengungen zu leisten. Der Maisanbau wird zunehmen, ebenso die Kritik an der „Vermaisung“ der Agrarlandschaft.
Um die Vielfalt der Lebensräume mit ihrem Pflanzen- und Tierinventar zu erhalten, ist es wichtig, die Geschichte der Landwirtschaft zu kennen. Trotz aller Veränderungen wurde Mitteleuropa zu einer der ökologisch stabilsten Regionen der Welt. Fast nirgendwo sonst auf der Welt wird schon seit 7 000 Jahren ohne größere Krisen Ackerbau betrieben.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass das alte Zerrbild vom Gegensatz zwischen Landwirtschaft und Artenschutz nicht stets gelten muss. So haben wissenschaftliche Arbeiten ergben, dass sich in Maisfeldern viel mehr Vögel und Insekten aufhalten als generell angenommen wird. Mais kann daher als ökologisch besser eingestuft werden als sein landläufiger Ruf hergibt. Dennoch sollte über einen gewissen Anteil von z. B. Wildackermahd als Biogassubstrat nachgedacht werden – und das, bevor es zu Zwangsvorschriften kommt.
Anne Hildebrandt,
21769 Armstorf