Beim Durchblättern eines Saatgut-Prospektes fiel mir diese Schlagzeile ins Auge: MAIS and MORE!
Wenn man davon ausgeht, dass MORE nicht der Name für eine neue Maissorte ist, dann kann es sich nur um das englische Wort für „mehr“ handeln. Also „MAIS und MEHR“. Nur – was mehr, das haben sie leider nicht erklärt.
Klar, Werbefläche ist teuer. Da beschränkt man sich auf die nötigsten Informationen. „Vielleicht“, so denkt der geneigte Betrachter, „vielleicht bekomme ich ja zu meinen Saatkörnern noch eine Drillmaschine mit dazu oder sogar noch einen Traktor, weil der alte ja auch nicht mehr der jüngste ist?“
„Am Ende setzen die von dem Saatgutkonzern mir sogar noch einen Fahrer obendrauf oder, noch besser, eine junge Fahrerin, die mir die komplette Bestellung erledigt und mir nachher noch die Füße massiert?“ Weiß man’s? Fragen über Fragen, oder besser: Fragen and More.
In anderen Bereichen grassiert die Mär vom More schon länger. So gibt es zum Beispiel Holiday and More für den, dem Urlaub allein zu wenig ist, Miles and More für solche, denen Fliegen allein zu langweilig ist, House and More, bevor einem die Decke auf den Kopf fällt und Candy and More, damit man weiß, warum man Zahnweh bekommt.
Bei dem Kurangebot Moor and More könnte es sich um Moorleichen handeln und Insect and More beschreibt, wie man aus einer Mücke einen Elefanten macht. Also, wenn Sie mich fragen: More ohne konkreten Nutzen ist für mich „too Much“. Weniger wäre More!
Aber mich fragt ja keiner.
Herzlichst Ihr
Hans Neumayer