Der niederländische Unternehmer Kees Koolen will in Jaborandi (Brasilien) mit 100 000 Kühen den weltgrößten Milchviehbetrieb errichten. Dafür soll er schon 31 000 ha Futterflächen gekauft haben, heißt es.
Drei Ställe mit je 2 000 Kühen und einem Melkkarussell bildeten jeweils eine Einheit, berichtet die „Boerderij“. Die ca. 1 Mio. kg Milch pro Tag sollen per Leitung direkt in die Molkerei fließen.
Zum Betriebskonzept des 49-jährigen Bauernsohns aus Brabant gehört ein Zweigbetrieb im niederländischen Wichmond (Gelderland). Dort will Koolen Qualitäts-Embryonen für seine Milchviehherde gewinnen. In den Niederlanden sei das einfacher: Es gebe verlässliche Daten über die Abstammung der Kühe, Milchkontrollen und das Wetter sei gemäßigter, erläutert Koolens Berater Marcel Schiphorst der Zeitung „De Volkskrant“ das Konzept.
Aufregung gab es in Wichmond, als bekannt wurde, dass Koolen sich Ammoniak-Rechte für 1 455 Tiere, davon 975 Kühe gesichert hat. Damit wäre er auch in den Niederlanden der größte Milchbauer. „Wir werden in Wichmond nur rund 400 Kühe plus Jungvieh halten“, beschwichtigt Schiphorst. Die hohen Ammoniakrechte seien eine reine Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf die Zukunft.
Das ganze Projekt soll zwischen 500 Mio. und 1,2 Mrd. € kosten. Koolen kann sich das offenbar leisten, weil er als Investor von booking.com (Portal für Hotelreservierungen) und uber.com (Portal für Taxi-Services) ein großes Vermögen gemacht hat.