In den USA wächst die Kritik an der Vormachtstellung des Saatgutkonzerns Monsanto. Details über die Wettbewerbsstrategie des weltgrößten Saatgutkonzerns brachte kürzlich die angesehene Presseagentur Associated Press (AP) im Rahmen einer Untersuchung ans Licht. Die Hauptvorwürfe: Monsanto setze seine Wettbewerber unter Druck, kontrolliere mit ausgeklügelten Lizenzverträgen mittlerweile rund 200 kleinere Saatgutfirmen und verteidige seine Dominanz auf dem milliardenschweren Markt für gentechnisch verändertes Saatgut mit einer rigiden Geschäftspolitik.
In den USA dominiert Monsanto den Markt für gentechnisch verändertes Saatgut bei GVO-Mais zu rund 90 %, bei GVO-Soja zu 80 %. Den kometenhaften Aufstieg vom kleinen Pflanzenschutzmittel-Hersteller zum weltweiten Saatgutproduzenten binnen zwölf Jahren hat Monsanto seiner Strategie zu verdanken, als erster die Roundup-Ready-Resistenz auf gentechnischem Wege in die wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen eingebaut zu haben.
Kritiker werfen dem Saatgutmulti vor, er nutze seine Vormachtstellung und diktiere mittlerweile die Saatgutpreise. Für Mais und Soja erhöhte er im Jahr 2008 die Preise zum Teil um 25 bzw. 28 %, dieses Jahr sollen sie um weitere 7 bzw. 6 % steigen.
Monsantos „Machtpoker“ hat mittlerweile nicht nur Wettbewerber wie DuPont und Syngenta auf den Plan gerufen. Das US-Justizministerium untersucht derzeit die Geschäftsstrategien und Lizenzvereinbarungen Monsantos auf Verstöße gegen das US-Kartellrecht.