Die intensive Beregnung treibt die Kosten bei Landwirt Cord-Heinrich Schweer und kann Mindererträge trotzdem nicht verhindern.
Sechs Beregnungsmaschinen für 150 ha – da könnte man denken, dass die Dürre auf die Erträge von Cord-Heinrich Schweer (51) in Burgdorf bei Hannover nur wenig Auswirkungen hat. Doch Landwirt Schweer schüttelt den Kopf: „Beim Getreide haben wir trotz viermaliger Beregnung mit je 25 mm im Schnitt 40% weniger geerntet“, erklärt er. Die dauerhafte Beregnung ließ die Kosten explodieren. Im Vergleich zum Jahr 2017 hat er für die Beregnungspumpen jetzt schon 15000 l Diesel mehr verbraucht. Von der Arbeitsbelastung ganz zu schweigen, denn Schweer beregnet zur Minimierung der Verdunstung nur nachts. In den vergangenen Monaten stellte er die sechs Anlagen mit seinen zwei Lehrlingen jede Nacht um, was mindestens vier Stunden dauert.
Trotz des hohen Aufwands reicht der Getreideertrag gerade, um die vertraglich gesicherte Menge zu bedienen – über die mittlerweile gestiegenen Preise lässt sich für den Betrieb daher wirtschaftlich nichts ausgleichen. Jetzt hofft der Landwirt auf die 22,5 ha Kartoffeln, die in normalen Jahren mit 50% zum Betriebsergebnis beitragen. Auch hier ist ein Teil aber bereits verkauft – zu soliden normalen Preisen, die aber den hohen Beregnungsaufwand nicht berücksichtigen.
Die Frage, wie lange Schweer die Zuckerrüben und Kartoffeln bei variablen Kosten von rund 50 €/ha pro Beregnungsgang weiterberegnen will, kann er kaum beantworten: „Aus wirtschaftlichen Gründen mit der Beregnung aufzuhören, kommt eigentlich nicht infrage – man hofft ja doch immer noch auf Regen.“
Wenig glücklich ist er über die Berichterstattung zum Ruf nach staatlichen Dürrehilfen. „Ich bin nicht dafür, die Landwirte mit der Gießkanne zu unterstützen. Hilfe brauchen die, denen es an die Existenz geht – und das sind im Moment vor allem Betriebe mit Vieh.“ -ha-