Zum Streitpunkt: „Reden Sie Probleme nicht schön!“, top agrar 11/2014, Seite 8.
Sehr geehrter Herr Kloeppel, theoretisch bin ich ganz Ihrer Meinung. Die Realität sieht in meinen Augen aber anders aus. Ihre Vorstellungen sind für mich reines Wunschdenken. Die Medien sind nicht an der „normalen“ Landwirtschaft interessiert. Entweder vermitteln sie die heile Welt à la „Landlust” oder „brutale” Massentierhaltung. Das ist das Einzige, was die Zuschauer interessiert und Ihr Job ist es nun mal, Quote zu machen.
Wir hatten auch schon die ein oder andere Anfrage von Sendern. Bei näherem Hinterfragen kam aber raus, dass sie eine Sendung über Missstände drehen wollten.
Es ist doch klar, dass sich dafür kein Bauer hergibt. Egal was und wie man es sagt, der falsche Kommentar und die Kamera im falschen Winkel und es sieht für jeden, der mit Bauernhofbilderbüchern groß geworden ist, brutal aus.
Ich fände den Dialog auch sehr wünschenswert, solange die Medien aber sogar Leuten eine Plattform für Ihre gefilmten Stalleinbrüche bieten, ist es sinnvoller, Schulen und Kindergärten in den Stall zu holen, da da die Sensationslust noch nicht so groß ist. So ernüchternd sieht mein Blick von innen aus.
Julia Stanglmayr,
84032 Altdorf