In der neuen Düngeverordnung vermisse ich den Einfluss der Bodennutzungsart auf die Wasserqualität. Die Begrenzung der Düngung wird in den sogenannten Roten Gebieten nicht zu einer starken Verbesserung der Wasserqualität führen. Der Umbruch von Dauergrünland mit mehr als 4% Humus hat in den letzten Jahrzehnten – unabhängig von der Düngung – auch in Regionen mit niedrigem Tierbesatz pro ha maßgeblich zu hohen Nitratwerten im Grundwasser beigetragen. Diese Landnutzungsänderung zugunsten von Energiemais wurde durch das EEG für einen Zeitraum von 20 Jahren mit umgerechnet mehr als 2000 € pro ha gefördert. Wald und altes Dauergrünland sind CO2-Senken und binden rund 50% mehr CO2 und Stickstoff als altes Ackerland. Die ackerbauliche Nutzung von ehemaligen Grasflächen führt über Jahrzehnte zu einem Abbau von Humus, bis das niedrigere standort- und bodenabhängige Gleichgewicht von Ackerland erreicht ist. Dabei können pro Jahr mehrere Tonnen CO2 und zusätzlich im Extremfall bis zu 500 kg Nitrat und Lachgas pro ha freigesetzt werden. Diese nicht standortgerechte Bodennutzung beeinflusst das Klima und die Grundwasserqualität. Alle mineralischen Böden mit mehr als 4% Humus sollten als Grünland genutzt werden. Jürgen Greiner, 24576 Hagen, Schleswig-Holstein
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