Ï Die Probleme mit Bakterienringfäule, Schleimkrankheit und Kartoffelkrebs im europäischen Kartoffelanbau lassen sich nicht mehr wegdiskutieren. Auch über deutschen Kartoffelanbauern schwebt das Damoklesschwert der Quarantänekrankheiten. Damit diese nicht zur existenziellen Bedrohung für Kartoffelerzeuger werden, hat die branchenübergreifende Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA) ein Konzept für eine Pflichtversicherung gegen Quarantänekrankheiten der Kartoffel erarbeitet. Ziel ist es, die Bekämpfung offensiv anzugehen. In Anlehnung an die bisher freiwillige Versicherung sollen die Beiträge nach Anbaufläche, Verwertungsrichtung und Anbauregion (regional unterschiedliches Schadensrisiko) gestaffelt werden. Die Prämie für Pflanzkartoffeln soll höher sein als für Speise- und Wirtschaftskartoffeln. Geplant sind eine nach oben begrenzte Versicherungssumme und ein Selbstbehalt. Im Rahmen der Pflichtversicherung soll auch vorgeschrieben werden, dass nur noch getestetes Pflanzgut ausgepflanzt werden darf. Die Pflichtversicherung soll durch staatliche Unterstützung preiswerter sein als die freiwillige Versicherung. Ein Vorstoß in diese Richtung wird aber erst in der neuen Legislaturperiode erfolgen.